
Indien importiert deutlich weniger Gold im Juni
Absturz der indischen Goldimporte im Juni
Wie das Nachrichtenportal Business Recorder heute mitteilt, sind die indischen Goldimporte im Juni 2020 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum scharf eingebrochen.
Danach gingen die Goldimporte im Jahresvergleich um 86 % zurück. Die hohen Rupien-Preise für Gold und die Transportbeschränkungen aufgrund administrativer Reaktionen auf die Corona-Pandemie lasteten auf dem Markt.
Harshad Ajmera, ein Goldhändler in Kalkutta, sagte, dass die Nachfrage zwar sehr schwach sei, die Goldhändler aber gleichwohl eine Verkaufsprämie fordern würden, denn die niedrigeren Importe und ein fast gänzlich gestoppter Goldschmuggel wurde das Goldangebot ebenfalls stark reduzieren.
Ergebnis: Das erste Mal in diesem Jahr wird für Gold in Indien wieder ein Aufgeld gezahlt.
In dünnem Handel stiegen die Händlerprämien bis auf 3 Dollar, nachdem in der vergangenen Woche noch ein Preisabschlag (Discount) von 22 Dollar beobachtet worden war.
Der offizielle Inlandspreis für Gold in Indien beinhaltet eine Importsteuer in Höhe von 12,5 % sowie eine Verkaufssteuer in Höhe von 3 %.
Der lokale Goldfuture stieg in dieser Woche auf einen Rekordwert (siehe Chart).
Fazit
Die Lage auf dem indischen Goldmarkt ist derzeit uneinheitlich, da sich kurz- und mittelfristige, teilweise gegensätzliche und damit kompensierende Einflussfaktoren treffen. Die Präferenz der Marktteilnehmer für das physische Metall macht dabei genau jene Schranken sichtbar, die letztlich die Ursache für seinen Werterhalt und -zuwachs darstellen.
Sollte der derzeitige Monsunregen eine bessere Ernte bringen, dürften auch die verfügbaren Einkommen und damit die Ersparnisse wieder steigen. Dies könnte die Goldnachfrage trotz einer möglichen zweiten Pandemiewelle ankurbeln. Einstweilen drückt aber ein steigender Goldpreis auf die antizyklisch orientierte Nachfrage.
14.07.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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