Discount für Gold in Indien auf Zweitmonatshoch
Indien und die Digitalisierung des Goldes
Obwohl die Schmuckhändler ihre Geschäfte in einigen Regionen Indiens schon wiedereröffnen dürfen, blieb die Konsumentennachfrage nach Goldschmuck bislang schwach.
Im Zuge der schwachen Nachfrage sind die von den Goldhändlern angebotenen Preisabschläge für Goldschmuck-Käufe nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters und dem Informationsportal Live.mint auf den höchsten Wert seit 2 Monaten gestiegen.
Die Preisabschläge für Gold in Indien stiegen demnach auf 32 US-Dollar je Unze, wobei eine Importsteuer in Höhe von 12,5 % und eine ,,Goods and Services Tax‘‘ in Höhe von 3 % enthalten sind.
Im Mai 2020 waren die Goldimporte Indiens um 99 % gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat eingebrochen.
Bildnachweis: © Deutsche Lufthansa AG
Parallel zur Entwicklung der Goldentwicklung strebt die indische Regierung eine weitere Digitalisierung von Gold an.
Zuletzt wurde die dritte Tranche der staatlichen Goldanleihe zur Zeichnung freigegeben. Die Frist läuft noch bis zum 12.06.2020. Der Ausgabepreis für den ,,Sovereign Gold Bond‘‘ wurde auf 4.677 Rupien je Gramm Gold festgelegt. Die indische Zentralbank teilte diesbezüglich in einer Medieninformation mit, dass die indische Regierung über die Zentralbank staatliche Goldanleihen in sechs Tranchen zwischen April und September 2020 ausgeben wird.
Jene Zeichner der Goldanleihen, welche ihre Zahlungen online tätigen, sollen zudem einen Discount in Höhe von 50 Rupien je Gramm erhalten.
Die Goldanleihen sind in Gramm denominiert, deren kleinste Einheit 1 Gramm ist. Die Laufzeit beträgt 8 Jahre mit einem Sonderkündigungsrecht nach 5 Jahren zum jeweiligen Zinszahltag.
Die Mindestinvestition beträgt 1 Gramm Gold, das maximale Limit beträgt 4 kg Gold je Person, 4 kg für nicht getrennte Hindufamilien (HUF’s) und 20 kg für Trusts, Universitäten und gemeinnützige Stiftungen.
Das Programm für staatliche Goldanleihen war im November 2015 mit dem Ziel gestartet worden, die Nachfrage nach physischem Gold zu verringern und einen Teil der inländischen Ersparnisse von physischem Gold in Finanzguthaben mit Gold-Deckung zu transferieren.
Fazit
Die aktuellen Goldimporte und inländischen Goldverkäufe lassen eine anhaltende Störung des indischen Wirtschaftskreislaufs vermuten. Die Liquiditätskrise bei Goldsparern könnte jedoch dazu führen, dass anders als in der Vergangenheit, die Akzeptanz der Goldanleihen steigt. Man darf deshalb auf den Ausgang dieses Experiments, mit administrativen Zwängen die Digitalisierung des riesigen indischen privaten Goldbesitzes (inklusive Tempel) voranzutreiben, gespannt sein.
08.06.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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