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Der Silberpreis im Fokus – was sagt der Chart?

Kriegt Silber die (Muster) Kurve?

NTG24 - Der Silberpreis im Fokus – was sagt der Chart?

 

Als am 21.09.2020 der Silberpreis mit mittelhohen Umsätzen einbrach, erhöhte sich bei einigen kurzfristig orientierten Spekulanten wohl der Blutdruck, vor allem bei jenen, welche gehebelt ,,long‘‘ waren, also auf einen Ausbruch nach oben gesetzt hatten.

Es kam aber anders, und seither konsolidiert Silber eine Kurs-Etage tiefer seine vorangegangenen deutlichen Kursgewinne aus der Sommer-Rally.

Wenn man Stoppkurse gesetzt hatte, ist man seither nicht investiert und wartet auf eine gute Gelegenheit, wieder einzusteigen.

Wichtige Kriterien dafür können Kursmuster sein. Einige davon sind in Chart 1 abgebildet. So etwa ein blauer und ein roter Konsolidierungskeil und einige statische Unterstützungs- und Widerstandslinien.

Das gelbe Rechteck zeigt die Zone, in der der Silberpreis aus beiden Konsolidierungskeilen nach unten ausbrach. Zwar unter geringen Umsätzen, was grundsätzlich für eine Konsolidierung ein gutes Zeichen ist, denn es lässt die Möglichkeit offen, dass es sich um eine Bärenfalle handelt, oder auch, dass es zumindest keinen Verkaufsdruck gibt.

 

 

Silber hat nach dem Ausbruch aus beiden Keilen nun aber qualitativ 2 Merkmale: Erstens schloss es auf Tagesschlusskursbasis auf dem Niveau der Unterstützung vom 23.07.2020. Und zweitens lag der Intraday-Kurs der kleineren Korrektur mit 21,90 Dollar am 30.11.2020 höher als das erste Zwischentief am 24.09.2020, welches bei 21,66 Dollar lag.

Nun hat der Silberpreis gestern im Zuge des deutlich schwächeren US-Dollars wieder nach oben gedreht, dabei aber auch keine großen Umsätze generiert. Dies zeigt allerdings auch, dass es nur wenige Marktteilnehmer gibt, welche zu diesen Kursen aktuell verkaufen.

Die Chancen stehen damit aus statischer Sicht gut, dass Silber seine Korrekturtiefs gesehen hat.

 

Bleibt die Frage nach dem Timing.

 

Um die Antwort darauf abzuschätzen, ist ein Blick auf das bisherige Konsolidierungsmuster hilfreich.

Zwar hat diese Deutung selbst nur eine gewisse Wahrscheinlichkeit, aber: Was soll man sonst nehmen? Implizit steckt in dieser Deutung die Annahme der Behavioral Finance-Denkschule, dass Märkte ein ,,Gedächtnis‘‘ haben, weil die an ihnen handelnden Menschen ein Gedächtnis haben, welches theoretisch nicht ,,wegabstrahiert‘‘ wird!

Ohne uns hier zu tief in die Frage starker oder schwacher Informationseffizienz hineingraben zu wollen, nehmen wir an, dass den Kursmustern eine Relevanz für das Timing, also dem besseren Ein- und Ausstieg bei Investitionen zukommt.

Chart 2 zeigt das vermutete Muster, welches unter Unsicherheit gedeutet wird. Anlass ist der Umstand, dass es kein ideales Muster ist, denn die Symmetrie ist nicht perfekt. Zudem zeigt sich Symmetrie vor allem im Rückspiegel.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNimmt man also an, dass es sich bei der Bewegung seit dem 21.09.2020 um eine Doppelbodenbildung handelt, sieht man auf Tagesbasis, dass der Schlusskurs vom 27.11.2020 und vom 30.11.2020 unter dem vom 23.09.2020 lag und damit die Annahme verletzt ist, dass das jüngere Tief oberhalb des älteren liegen sollte.

Wie signifikant diese Verletzung ist, wissen wir nicht. Die Umsätze waren aber wie schon erwähnt niedrig und damit auch die Signifikanz. Absolut ist die Preisdifferenz ebenfalls nicht hoch.

Ohne es also schönreden zu wollen, kann man sagen, dass die Unschärfe des zweiten Teilbodens Ende November nicht signifikant gegen die Deutung als Doppelboden spricht.

 

 

Projektiert man die zu erwartende Symmetrie des Doppelbodens in die nächste Zukunft, ist ein Ausbruch bzw. eine Beendigung des Doppelbodens für den 08.12.2020 zu erwarten.

Dies ist also die Kurshypothese auf Basis der Interpretation der letzten Wochen als relativ symmetrischer Doppelboden.

 

Fazit

 

Silber befindet sich seit Ende September 2020 in einer Musterbildung oberhalb seiner massiven Unterstützung bei 21,13 Dollar. Die hier vertretene Hypothese ist, dass es sich dabei um einen relativ symmetrischen Doppelboden handelt, der mit Überwinden von dessen Nackenlinie, welche am 09.11.2020 bei 26,01 Dollar gebildet wurde, beendet ist. Aus dieser Sicht wäre die gesamte Bewegung seither eben keine Erholung in einem wie auch immer gearteten Abwärtstrend, sondern die Korrektur der deutlichen Gewinne nach dem Bruch des langfristigen Abwärtstrends im Sommer!

 

02.12.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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