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Lange Gesichter und schwarzer Tag für Lang & Schwarz

Unsicherheit

NTG24 - Lange Gesichter und schwarzer Tag für Lang & Schwarz

 

Dass Aktionäre permanent mit unerwartet schlechten Nachrichten rechnen müssen, wird jetzt am Fall der Lang & Schwarz-Aktie deutlich. Allerdings bestehen für die Firma durchaus Chancen, aus der Angelegenheit glimpflich herauszukommen.

Am späten Dienstag reagierten die Aktionäre des Wertpapierspezialisten Lang & Schwarz (DE0006459324) auf eine Ad-hoc-Meldung zum Großteil sehr geschockt. So kam die Meldung, dass die Hauptversammlung aus rechtlichen Gründen verschoben werden musste, für die allermeisten Marktteilnehmer wie auch für uns sehr überraschend. Ursache für diese Maßnahme sind unterschiedliche Auffassungen der Gesellschaft und der Behörden über Vorgänge aus den Jahren 2007 bis 2011, wobei es um eine Mehrfacherstattung der Kapitalertragssteuer und des Solidaritätszuschlags bei Wertpapiergeschäften geht.

Aktuell lässt sich kaum seriös einschätzen, wie sich die Angelegenheit weiterentwickeln wird. So halten die Düsseldorfer eine Ergebnisbelastung von bis zu 61 Millionen Euro für möglich, auch wenn laut den NRWlern „nach aktuellem Kenntnisstand keine Gesellschaft des Lang & Schwarz-Konzerns wissentlich eine Mehrfacherstattung von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag beantragt oder erhalten hat und dass nach Prüfung einer hinzugezogenen Steuerkanzlei keine Absprachen mit einer Marktgegenpartei oder Depotbank über Mehrfacherstattungen identifiziert wurden.“

 

Finanzielle Belastung wahrscheinlich tragbar

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistSollte sich der strittige Betrag wirklich auf maximal 61 Millionen Euro belaufen, so dürfte dies unserer Meinung nach für die Gesellschaft aus finanzieller Sicht nicht existenzgefährdend sein. So verfügen die Rheinländer über ein sehr starkes und zuletzt margenträchtiges Geschäftsmodell. Entsprechend halten wir Schlagzeilen, die stark Erinnerungen an den Wirecard-Skandal wecken, für etwas übertrieben.

 

 

Allerdings sitzt dieser Skandal dank der starken medialen Berichterstattung immer noch in den Köpfen vieler Anleger und ist immer noch ein Thema für viele Filmproduzenten. So wird aktuell im Auftrag von Netflix eine Serie ausgerechnet in Düsseldorf produziert, die an den Fall Wirecard erinnert. Daher sollten potenzielle Anleger abwarten, bis sich die Lage bei der Lang & Schwarz-Aktie beruhigt.

 

26.08.2021 - Tim Rademacher

 

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