Das wird wichtig bei Steinhoff, Valneva hält an Plänen fest, altbekannte Probleme für Tesla und die Lufthansa greift nach ITA Airways
Das kommt einem bekannt vor
In der neuen Börsenwoche werden so einige Themen eine wichtige Rolle spielen, bei denen viele Anleger ein Déjà-vu erleben dürften. Dabei ist nicht einmal die Rede vom Dauerbrenner Corona, sondern von Dingen, die es teilweise schon vor Jahren in die Schlagzeilen schafften und dieser Tage wieder an Bedeutung gewinnen.
Da wäre etwa die hohe Unsicherheit mit Blick auf Steinhoff (NL0011375019). Wie schon vor Jahren wird die Aktie des Unternehmens vor allem von Spekulationen begleitet. Zwar gelang es mittlerweile, endlich eine Einigung mit den Gläubigern auf die Beine zu stellen. Ob das allein aber auch die ganz große Wende mit sich bringen wird und ob es der Konzern jemals aus den Schulden herausschaffen wird, ist noch völlig offen.
Da in der neuen Woche keine neuen Signale in dieser Hinsicht zu erwarten sind, wird wohl in erster Linie die Charttechnik in den Fokus der Anleger rücken. Nach unten ist vor allem die Marke bei 0,24 Euro erwähnenswert, welche sich zuletzt im Laufe des ansehnlichen Aufwärtstrends als Unterstützung bewährt hat. In Richtung Norden tun die Bullen sich hingegen schwer, dauerhaft die Linie bei 0,30 Euro zu durchbrechen. Zum Wochenende standen 0,283 Euro auf dem Ticker und es wird spannend zu sehen sein, ob es einen neuen Ausbruch geben wird.
Valneva lässt sich nicht beirren
Ebenfalls keine Neuigkeit ist das, was der Impfstoffhersteller Valneva (FR0004056851) zuletzt von sich gab. Vor wenigen Tagen bestätigte das Management noch einmal, dass mit einer Zulassung des Corona-Tot-Impfstoffs noch vor Ablauf des ersten Quartals gerechnet wird. Anscheinend sah man sich genötigt, dies noch einmal zu bekräftigen, nachdem es zuvor Gerüchte um eine mögliche Verschiebung gegeben hatte.
Der Aktie von Valneva dürfte die Zuversicht der Verantwortlichen eher nicht auf die Sprünge helfen. Allerdings ist mit explosionsartig steigenden Infektionszahlen rund um den Globus damit zu rechnen, dass die Börsianer ihre Zuversicht auf ein baldiges Ende der Pandemie noch einmal überdenken könnten. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Aktien der Impfstoffhersteller in naher Zukunft noch einmal eine Trendwende hinlegen könnten.
Es geht schon wieder los
Ein echter Klassiker sind die jüngsten Meldungen rund um Tesla (US88160R1014). Dort scheinen mal wieder vermehrt die Shortseller aktiv zu werden. Unter anderem ließ der berühmt-berüchtigte Leerverkäufer Fraser Perring via Twitter verlauten, dass er wieder auf sinkende Kurse bei dem E-Auto-Pionier setzt. Als Grund dafür führt er die schwindelerregend hohe Bewertung ins Feld und stellt die These auf, dass Tesla entweder überbewertet oder VW und Toyota unterbewertet seien.
Elon Musk wird das überhaupt nicht gerne hören. In der Vergangenheit zeigte der Tesla-Chef sich immer wieder ungehalten, wenn es um Shortseller geht und er machte auch keinen Hehl daraus, was er derartigen Marktakteuren an den Hals wünscht. Immerhin ging Musk dabei bisher stets als Sieger vom Platz. Bleibt abzuwarten, ob das auch dieses Mal der Fall sein wird. Zuletzt wertete die Tesla-Aktie am Freitag um 1,4 Prozent ab.
Die Lufthansa kann es nicht lassen
Bei der Lufthansa (DE0008232125) scheinen ebenfalls wieder Themen aktuell zu werden, die viele schon verdrängt haben dürften. Zumindest will die italienische Zeitung „Il Messagero“ in Erfahrung gebracht haben, dass die deutsche Airline Interesse daran haben könnte, sich bei ITA Airways einzukaufen und Teile des Konzerns in den eigenen zu integrieren. Die Rede ist von einer Beteiligung im Rahmen von 15 bis 40 Prozent.
Eine Bestätigung darüber gibt es bisher zwar noch nicht, das Ganze ist aber durchaus vorstellbar. Bereits 2017 konnte die Lufthansa sich für eine Übernahme der damals noch als Alitalia firmierenden Airline erwerben. Darüber hinaus dürfte man wenig Interesse daran haben, dass der kriselnde italienische Konzern in die Hände der Mitbewerber gelangt. Daher erscheint das Ganze einigermaßen glaubwürdig und die Aktionäre sollten das Thema definitiv im Auge behalten.
Gestern ist nicht heute
Parallelen zu vergangenen Tagen entdecken einige Beobachter nicht nur bei den hier genannten Titeln. Auch mit Blick auf die Gesamtlage werden derzeit so einige Vergleiche angestellt. Mit Blick auf die derzeitige Schwäche im Tech-Sektor und die dafür verantwortlichen Zinssorgen fühlt sich manch einer etwa an das Jahr 2000 und das Platzen der Dotcom-Blase erinnert. Andere blicken sorgenvoll auf den Immobilienmarkt und sagen mit Blick auf 2008 den nächsten Crash voraus.
Doch wenngleich es durchaus sinnvoll ist, sich die Vergangenheit im Kopf zu behalten, so lässt sich aus ihr nicht zwingend auf die Zukunft schließen. Trotz aller Parallelen ist die Ausgangslage derzeit insgesamt eine völlig andere und der Blick in die Glaskugel ist heute nicht verlässlicher als in vergangenen Tagen.
10.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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