Dank Kosteneinsparungen kann Nokia seine Gewinne zwar verbessern, enttäuscht aber bei den Q3-Zahlen mit den Umsätzen

Die Anleger zweifeln an weiteren Wachstumsaussichten

 

Bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen gab sich Nokia alle Mühe, Optimismus zu verbreiten. Der Konzern verwies unter anderem auf eine starke Nachfrage nach Festnetz- und IP-Produkten in Nordamerika. Zudem wurde eine Wachstumsbeschleunigung im Segment der Netzwerkinfrastruktur für das laufende Quartal in Aussicht gestellt. Damit konnten die Finnen aber letztlich nicht über eher enttäuschende Umsätze hinwegtrösten.

Jene wurden von Nokia (FI0009000681) für das dritte Quartal auf 4,33 Milliarden Euro beziffert, was im Jahresvergleich einem Rückgang von etwa acht Prozent entspricht. Die Erwartungen der Analysten hat der Netzwerkausrüster damit knapp verfehlt. Beobachter sehen in dem Abschneiden ein klares Anzeichen für schwierige Geschäfte in Indien, wo das rasante Wachstum der letzten Jahre sich zuletzt wieder merklich abgeschwächt hat.

Dank eines strikten Sparkurses gelang es Nokia, seinen Gewinn trotz der schwächeren Umsätze zu verbessern. Das operative Ergebnis legte um neun Prozent bis auf 454 Millionen Euro zu und lag damit sogar über der Konsensschätzung. Es läuft also nicht alles schlecht, doch fehlt es den Anteilseignern offenbar dennoch an Wachstumssignalen. Die Nokia-Aktie gab im Handel am Donnerstag um rund drei Prozent bis auf 3,94 Euro nach.

 

Nokia kann nicht begeistern

 

Der im Frühjahr gestartete Aufwärtstrend gerät damit etwas ins Stocken und in den Augen der Citi Group hat Nokia letztlich solide, aber keine sensationellen Zahlen abgeliefert. Die Analysten bevorzugen die Anteilsscheine von Ericsson. Der schwedische Konkurrent legte am Dienstag Zahlen vor, welche an der Börse auf deutlich mehr Gegenliebe trafen als das Zahlenwerk von Nokia.

Zu meckern gibt es bei Nokia nicht wirklich etwas. Das Unternehmen schlägt sich wacker in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Allerdings ist aktuell auch nicht abzusehen, ob und wann die generelle Ausgangslage sich wieder aufhellen könnte. Die Zurückhaltung der Anleger ist da nachvollziehbar; das Aufwärtspotenzial im Aktienchart scheint für den Moment ausgereizt worden zu sein.

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19.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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