VW, Tesla, BMW, Northvolt – Kann VW mit Northvolt als Partner Tesla endlich überholen?
Northvolt äußert sich zu IPO-Spekulationen
Durch die Verschärfung der Klimaziele und damit einhergehend die Ziele der Autobauer bis 2030 eine CO2 – neutrale Flotte vorweisen zu können, kommt es zu einem Investitionsboom in erneuerbare Energien. Profitieren könnten nun vor allem die Batteriehersteller wie Northvolt.
Die Liste der Investoren und Partner des schwedischen Batterie-Start-ups Northvolt ist lang und liest sich wie das Who-is-Who der Industriewelt. In der letzten Finanzierungsrunde vor 2 Wochen waren neben Volkswagen (DE0007664039) auch amerikanische und norwegische Pensionsfonds und auch die Investmentbank Goldman Sachs (US38141G1040) dabei. In der Finanzierungsrunde wurde insgesamt 2,75 Milliarden US-Dollar neues Kapital gesammelt. Der Volkswagen-Konzern, der bereits seit 2012 mit dem Unternehmen kooperiert, investierte zusätzlich 500 Millionen US-Dollar, um die 20 % Unternehmensanteile konstant zu halten.
Durch die Kapitalspritze ist nun erst mal genug Kapital vorhanden, um das Geschäft stückweise weiter zu entwickeln und die zahlreichen Forschungsprojekte zur Marktreife zu bringen. Der Börsengang des Unternehmens wird aber irgendwann kommen. Die Forschung in der Batteriezellentechnologie ist ein langwieriger und kapitalintensiver Prozess. Zwar besitzt Northvolt zur Zeit liquide Mittel in Höhe von 3,6 Milliarden Euro, doch irgendwann wird ein neuer Kapitalzufluss benötigt, den dann nur noch ein Börsengang bieten kann.
Auch der bayrische Automobilhersteller BMW (DE0005190003) ist seit 3 Jahren an den Schweden beteiligt und hat bereits Batteriezellen für die Elektrofahrzeuge der Zukunft im Milliardenwert bestellt. Zur Zeit betreibt Northvolt nur eine Batteriefabrik in Skelleftea in Nordschweden. Dort werden Batteriezellen mit einer Energiedichte von 60 Gigawattstunden jährlich produziert. Davon gehen 40 Gigawattstunden an VW und 15 Gigawattstunden an Volvo (SE0000115420).
Mit Volvo wurde letzte Woche ein Joint Venture abgeschlossen. Konkret geht es um die Errichtung einer neuen Fabrik in Schweden und einer Forschungseinrichtung an dem Hauptstandort von Volvo.
Northvolt strebt langfristig einen Marktanteil von 25 % im europäischen Raum an. Nach der Integration in dem europäischen Markt soll dann die Expansion in die USA gelingen. Dabei soll der wichtigste strategische Partner VW unterstützen. VW plant mit Northvolt als Partner den Bau von 6 Batteriefabriken in Europa bis zum Jahr 2030. Die Anlagen sollen kumuliert über eine Produktionskapazität von 240 Gigawattstunden verfügen und stellen ein wichtiges Mittel für VW dar, um den Konkurrenten Tesla (US88160R1014) im umkämpften Markt endgültig überholen zu können.
Neben der reinen Produktion von Batteriezellen beschäftigt Northvolt sich mit den ökologischen und ökonomischen Problemen von Batteriezellen. So planen sie im nächsten Jahr die erste Recyclinganlage in Betrieb zu nehmen. Durch das Pilotprojekt soll es möglich werden, den Recyclinganteil von Batteriezellen schrittweise auf 50 % erhöhen zu können und damit die Umweltbilanz von Batterien deutlich zu steigern.
Fazit
Auch wenn mit einem Börsengang der Schweden nicht in den nächsten 2 Jahren zu rechnen ist, sollten Investoren das Unternehmen stetig weiterbeobachten. Die Zukunftsaussichten sind vielversprechend und mit starken Partnern wie VW, BMW und Volvo sollte es dem Unternehmen schnell gelingen, sich im Markt zu etablieren. Bei einem Marktanteil von 25 % im europäischen Raum könnten Umsätze zwischen 8 – 12 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet werden.
23.06.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de
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