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Energiewende in Skandinavien – Norwegen kann von Dänemark lernen

Wie steht es um den ,,Drive‘‘ der norwegischen Energiewende?

NTG24 - Energiewende in Skandinavien – Norwegen kann von Dänemark lernen

 

Norwegen liegt in Bezug auf seine Wettbewerbsfähigkeit bei der Energiewende hinter Dänemark, Deutschland und Schweden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie ,,Norway’s competitiveness in the energy transition“, die das Consultingunternehmen Boston Consulting Group (BCG) im Auftrag des norwegischen Unternehmerverbandes NHO auf seiner Jahreskonferenz am 07.01.2021 vorstellte. Ziel der Studie war es, die Wettbewerbsposition Norwegens im Vergleich zu zehn europäischen Ländern beim Übergang zu umweltfreundlicherer Energie quantitativ einzustufen. Dies berichtet das Informationsportal ,,BusinessPortal Norwegen‘‘.

Bei der Analyse der Wettbewerbsfähigkeit bewertet BCG die Faktoren Humankapital, Markt und Kapital, politische Rahmenbedingungen und Unterstützungsprogramme, Naturressourcen und Infrastruktur sowie Technologie und Innovation.

,,Norwegens Stärken liegen vor allem im Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Wasserkraft und Erdgas, die für Wasserstoff genutzt werden können, und im Humankapital unserer kompetenten Ingenieure und Mitarbeiter in den Bereichen Öl und Gas, Wasserkraft, Schifffahrtsindustrie und Prozessindustrie”, sagt Borge Kristoffersen, Leiter von BCG Norge, bei der Vorstellung des Berichts zur NHO-Jahreskonferenz. 

Kristoffersen glaubt, dass Norwegen das Potenzial habe, um sich bei der Energiewende an die Spitze zu setzen. Dazu sei jedoch eine klarere Strategie sowohl für die Geschäftswelt als auch für Erleichterungen und Subventionen durch die Behörden erforderlich. Es müsse jetzt gehandelt werden, und es müsse kollektiver gehandelt werden als bisher.

Die Analysten von BCG empfehlen, von der grünen Transformation in Dänemark zu lernen. Dänemark sei in der Lage, seine Stärken in einem ganzheitlichen Ansatz miteinander zu kombinieren, unter anderem durch die Bildung verschiedener Klimapartnerschaften, in denen die Behörden und die Wirtschaft gegenseitige Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten übernehmen.

Interessantes Detail: Die Wasserstoffrevolution hat inzwischen auch Norwegens Aquakulturindustrie erreicht. Auf der Werft Moen in Naeroysund wird das erste wasserstoffbetriebene Arbeitsboot für die Aquakulturindustrie gebaut. Während eines Treffens mit Vertretern der Aquakulturindustrie in Trondelag kündigte Norwegens Premierministerin Erna Solberg einen Zuschuss von 28 Millionen NOK für die Entwicklung und den Bau des Landwirtschaftsbootes an. Die Förderung erfolgt über die Agenturen ENOVA und ,,Innovation Norway‘‘ sowie den Forschungsrat aus dem Fonds des Pilot-E-Programms. Das Schiff soll planmäßig zur Jahreswende 2023/2024 in Betrieb gehen.

,,Dieses Projekt ist auf die grüne Transformation der norwegischen Wirtschaft zugeschnitten. Wir sehen eine hohe Aktivität bei der Verwendung von Wasserstoff in großem Umfang auf internationaler Ebene und freuen uns, dass im EU-Forschungs- und Innovationsprogramm gewonnene Wissen hier im Inland in Wertschöpfung umsetzen zu können. Wir sehen jetzt, dass Norwegen Maßnahmen ergreift, um einen Vorsprung beim Einsatz im Seeverkehr zu schaffen und große Klimaemissionen so zu reduzieren, dass norwegische Unternehmen und Industrie Arbeitsplätze schaffen können”, sagt Executive Vice President Eli Aamot des federführenden Forschungsinstitutes SINTEF.  

 

Fazit

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAuch wenn Norwegen sich noch Einiges von Dänemark in Bezug auf die Potenziale bei der Energiewende abschauen kann, so ist der Spagat zwischen den sprudelnden Öl- und Gaseinnahmen, welche den Generationenfonds speisen und auch die grüne Energiewende finanzieren sollen, schwieriger als in Dänemark. Mit Blick auf das obige Leuchtturmprojekt und den Erfolgsausweis Norwegens in Bezug auf seine institutionelle Qualität dürfte es aber eine Frage der Zeit sein, wann man in Oslo den Abstand auf Kopenhagen deutlich verringert hat.

 

19.01.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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