Impfstopp! Nun auch Johnson & Johnson – BioNTech im Alleingang? Was machen Moderna, Curevac und AstraZeneca?
USA stoppt Impfungen mit Johnson & Johnson, Lieferung für Europa verzögert sich
Die Serie schlechter Nachrichten rund um die weltweit begehrten Corona Impfstoffe reißt nicht ab. Nachdem bereits AstraZeneca (GB0009895292) eingebremst wurde, weil Thrombose-Fälle bekannt geworden sind, trifft es nun auch den Wirkstoff vom weltweit agierenden amerikanischen Pharmaziehersteller Johnson & Johnson (US4781601046) mit Hauptsitz in New Brunswick.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA teilten in einer gemeinsamen Stellungnahme mit, dass bei sechs Menschen in den USA in Folge einer Impfung mit diesem Wirkstoff Sinusvenenthrombosen erfasst wurden. Zusätzlich lagen in 3 Fällen ein Mangel an Blutplättchen vor, eine sog. Thrombozytopenie. Es handele sich um Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren. Aus diesem Grund wird die vorübergehende Aussetzung der Impfungen empfohlen.
Aussetzung mit Folgen für Europa
Aufgrund des raschen Impffortschritts in den Vereinigten Staaten waren schon mehr als 6,8 Millionen Dosen des im Februar 2021 zugelassenen Impfstoffs verwendet worden und auch Europa wartete auf eine größere Lieferung aus den USA. Wie das Unternehmen nun aber bekanntgab, werde sich die Auslieferung nun also verzögern. Der Hersteller bemühte sich in einer ersten Stellungnahme aber auch klarzustellen, dass ein eindeutiger kausaler Zusammenhang bislang nicht nachgewiesen worden wäre.
Der Impfstoff von Johnson & Johnson war dabei ein Hoffnungsträger für die deutsche Impfstrategie. Im Gegensatz den übrigen drei zugelassenen Corona-Impfstoffe, wird dieser nur einmal gespritzt, statt den sonst üblichen zweimal.
Optimismus bei Moderna und Curevac
Sowohl bei Moderna (US60770K1079) als auch Curevac (NL0015436031) blieb man hingegen von solch schlechten Nachrichten bislang eher verschont, medial waren eher angeblich verzögerte Lieferungen präsent. Während die Schwäbische Pharma-Firma Curevac noch auf auf eine Impfstoffzulassung im Frühsommer hofft, konnte Moderna bereits erfolgreich Impstoffe ausliefern. Von den vielfach spekulierten Lieferverzögerungen wollte das Unternehmen noch letzte Woche nichts wissen, die vereinbarten Liefervereinbarungen mit der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten würden eingehalten.
BioNTech und Pfizer als Musterschüler
Während sich die Konkurrenten abmühen, medial teilweise stark Federn lassen und viel Kritik einstecken, stehen BioNTech (US09075V1026) und Pfizer (US7170811035) bestens dar. Erst am Wochenende berichteten wir hier darüber, dass der Impfstoff bald auch für Kinder zugelassen wird, während Johnson & Johnson und AstraZeneca immer noch gegen die Nebenwirkungen ihrer Mittel ankämpfen.
Während bei den Meisten die Meldung über die Nebenwirkungen im Kampf gegen die Pandemie nicht gut ankommen dürfte, werden wohl Anleger von BioNtech leicht grinsen dürfen: Den Wert der Aktie wird es ganz sicher nicht schaden. Für Johnson und Johnson hingegen kannte die Aktie seit heute Mittag nur eine Richtung: abwärts.
13.04.2021 - Matthias Eilenbrock - me@ntg24.de
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