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Ein alter Aprilscherz wird bei Nvidia aus der Mottenkiste geholt und zu einem tatsächlichen Projekt gewandelt

Sieben Jahre später macht Nvidia ernst

NTG24 - Ein alter Aprilscherz wird bei Nvidia aus der Mottenkiste geholt und zu einem tatsächlichen Projekt gewandelt

 

Nvidia beweist im Netz ab und an Humor. So auch im Jahr 2017, als das Unternehmen den sogenannten GeForce GTX G-Assist als Aprilscherz ankündigte. Dahinter verbarg sich ein hypothetisches System, welches Nutzer beim Spielen unterstützen sollte, um schwierige Passagen mit tatkräftiger Unterstützung besser meistern zu können. Dank Künstlicher Intelligenz soll daraus nun wohl Realität werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefePassend zur Computex kündigte Nvidia (US67066G1040) den G-Assist offiziell und weitab des 1. April an. Darüber berichtete das Fachmagazin „Computerbase“. Auf dem Nachrichtendienst „X“ holte der Konzern sogar den ursprünglichen Aprilscherz hervor und kommentierte diesen mit den Worten: „Die Zukunft ist nie weit entfernt…“. Zwar handelt es sich bei dem jetzigen Ansatz um ein reines Software-Projekt, während der Aprilscherz noch einen USB-Stick als Zubehör zeigte. Ansonsten gleichen sich die Ansätze aber in erstaunlicher Weise.

Vielleicht auch als Reaktion auf CoPilot+ von Microsoft, welches in Zukunft Bildschirminhalte erkennen und auch bei Computerspielen weiterhelfen soll, scheint Nvidia bislang eher ungewöhnliche Ansätze zu verfolgen. Microsoft stellte seine Lösung vor Kurzem bereits vor und zeigte bei einer Präsentation, wie die KI bei Minecraft eingreifen kann. Funktionieren soll CoPilot+ aber in allen Spielen.

 

Nvidia setzt auf Perfektion

 

Bei Nvidia geht man einen etwas anderen Weg und will seinen Spieleassistenten nur für bestimmte Spiele anbieten. Zu diesem Zweck arbeitet der Grafikkartenhersteller nach eigenen Angaben mit Entwicklern zusammenarbeiten, welche passende Trainingsdaten liefern. Zudem ist angedacht, Community-Inhalte für die KI zu nutzen. Zusammen mit speziellen Small Language Models soll so ein System entstehen, das besonders gute Ergebnisse erzielt und auch mit ungewöhnlichen Aufgaben nicht überfordert sein soll. Es scheint, als wolle Nvidia sich mit einem besonders hochwertigen Ansatz von der Konkurrenz aus Redmond absetzen wollen.

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Werbebanner EMH PM TradeInteressant ist das Ganze wohl auch für alle, die sich bei CoPilot+ Gedanken um das Thema Datenschutz machen. Denn bei Nvidia wird nicht pauschal der gesamte Bildschirminhalt erfasst, sondern nur die Inhalte bei unterstützten Spielen. Ferner haben Nutzer die Wahl, Berechnungen entweder in der Cloud oder lokal auf der eigenen Grafikkarte vornehmen zu lassen. Zumindest in der Theorie wäre es so wohl auch möglich, die KI komplett ohne Verbindung zum Internet nutzen zu könnten. CoPilot+ hingegen schaut in die Röhre, sobald die Verbindung mit den Servern unterbrochen wurde.

Fraglich bleibt dennoch, ob Nvidia mit dem G-Assist ein großer Wurf gelingen wird. Im Netz macht sich bisher eher Skepsis breit. Infragestellt wird die Sinnhaftigkeit eines Systems, welches Spiele mehr oder minder für den Anwender spielt. Da stellt sich schon die Frage, ob letzterer sich nicht auch einfach ein Let’s Play oder ähnliches bei YouTube ansehen könnte. Doch aus dem Stand lässt sich kaum einschätzen, wie die zahlungswillige Masse dies einschätzen wird.

 

Zukunftsmusik bei Nvidia

 

Bisher hat der G-Assist lediglich Projektstatus und einen konkreten Release-Termin nannte Nvidia bisher nicht. Für die Aktionäre ist das Thema daher erstmal nur eine Fußnote, zumal noch vollkommen unklar ist, ob und wie mit dem System auch Geld verdient werden soll. Interessant ist aber, dass Nvidia das Thema KI in immer mehr Bereiche bringen möchte und sich vor weiteren Vorstößen beim Thema Software nicht scheut.

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Bei der Nvidia-Aktie gibt es derweil nichts zu meckern. Rund 1.100 US-Dollar brachte der Titel am Wochenende auf die Waage und hat damit seine jüngsten Kursrekorde fest im Blick. Die jüngsten Quartalszahlen konnten wieder einmal sämtliche Erwartungen sprengen und das rasante Wachstum scheint einfach kein Ende zu kennen. Nicht ohne Grund bleibt Nvidia auch bei den meisten Analysten ein klarer Favorit. Einige Beobachter warnen zwar weiterhin fleißig vor einer Blasenbildung, wovon in der Praxis aber (noch?) nicht ansatzweise etwas zu sehen ist.

 

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03.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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