als .pdf Datei herunterladen

Trotz frischer Rekorde wird Nvidia an der Börse abgestraft und Verzögerungen bei der nächsten Chip-Generation machen Anlegern zu schaffen

Nvidia kann punkten, aber nicht begeistern

NTG24 - Trotz frischer Rekorde wird Nvidia an der Börse abgestraft und Verzögerungen bei der nächsten Chip-Generation machen Anlegern zu schaffen

 

Mit Spannung wurden die gestern präsentierten Zahlen von Nvidia erwartet und auf den ersten Blick scheint es nichts zu meckern zu geben. KI-Chips verkauften sich auch im vergangenen Quartal blendend und sämtliche Prognosen der Analysten wurden einmal mehr übertroffen. Dennoch scheinen die Anteilseigner nicht ganz zufrieden zu sein und mit dem Aktienkurs ging es nachbörslich im hohen Tempo in Richtung Süden.

Anzeige:

Banner Zürcher Börsenbriefe Sonderaktion 4

 

Dabei legte Nvidia (US67066G1040) auf die schwindelerregend guten Ergebnisse des Vorjahres noch einmal eine gehörige Schippe drauf. Die Umsätze legten um 122 Prozent bis auf 30 Milliarden US-Dollar zu und beim Nettogewinn gab es 16,6 Milliarden Dollar zu sehen, was einem Aufschlag von 168 Prozent entspricht. Auch die Aussichten für das dritte Quartal stimmen. 32,5 Milliarden Dollar will Nvidia erreichen und damit etwas mehr, als die Konsensschätzung der Analysten in Aussicht stellte. Von einer Enttäuschung kann hier wahrlich keine Rede sein. Dennoch gab es im nachbörslichen Handel klare Kursverluste zu sehen.

Bereits im Handel am Mittwoch machte sich ein ungutes Gefühl unter den Börsianern breit und die Nvidia-Aktie gab um 2,1 Prozent bis auf 125,61 US-Dollar nach. Darauf folgten dann Verluste von 6,9 Prozent und der Kurs ging bis auf 116,95 Dollar zurück. Das ist ein recht offensichtlicher Gegensatz zu vorherigen Quartalszahlen, auf die sehr verlässlich eine frische Hausse folgte. Doch offensichtlich stören die Anleger sich an so manchem Detail von Nvidias Zahlen.

 

 

 

Nvidia geht vom Tempo

 

Dazu gehört vermutlich, dass das atemberaubende Tempo beim Wachstum etwas nachgelassen hat. In den letzten drei Quartalen konnte der Konzern seine Gewinne mit Leichtigkeit verdreifachen. Nun mussten die Aktionäre sich „nur“ mit einer guten Verdopplung zufriedengeben. Es war abzusehen, dass es früher oder später etwas gemächlicher zugehen würde. Offenbar hegte mancher Investor aber noch die Hoffnung, dass dies noch nicht so schnell zum Thema werden würde.

Anzeige:

Werbebanner DegussaNoch schwerer wiegt aber, dass Nvidia indirekt eingestehen musste, mit der neuen Blackwell-Generation das eine oder andere Problemchen zu haben. Vor einigen Wochen berichtete „Bloomberg“, dass es zu Verzögerungen bei der Produktion aufgrund eines spät entdeckten Designfehlers komme. Nvidia wollte die noch immer nicht offiziell bestätigen. Das Unternehmen sprach aber davon, dass die Produktion im vierten Quartal hochgefahren und bis ins nächste Geschäftsjahr beschleunigt werden soll. Der ursprünglich angepeilte Zeitplan kann damit nicht eingehalten werden.

Nvidia rechnet für das laufende Jahr auch nicht mit allzu großen Umsätzen aus dem Verkauf von Blackwell-Chips uns setzt nach wie vor auf Hopper-Chips als größten Umsatztreiber. Jene scheinen sich zwar nach wie vor blendend zu verkaufen. Doch setzte mancher Anleger bereits darauf, dass es mit Blackwell noch einmal einen großen Boost nebst steigenden Margen geben könnte. Diese Hoffnung scheint nun, zumindest für dieses Jahr, ein Stück weit zu platzen.

 

Die Sorgen holen Nvidia ein

 

Dazu gesellen sich Befürchtungen darum, dass die Konkurrenz in Zukunft sehr viel stärker auftreten könnte. Den einen oder anderen Achtungserfolg konnte AMD bereits für sich verbuchen und mit milliardenschweren Investitionen soll an der Dominanz von Nvidia im Datacenter-Segment weiter genagt werden. Aktuelle Großkunden von Nvidia, darunter der Software-Gigant Microsoft, basteln derweil hinter verschlossenen Türen an ihren eigenen Designs für KI-Beschleuniger.

Noch ist das Wachstum bei Nvidia voll intakt. Umsatz und Gewinn legen in einem Tempo zu, von dem die meisten börsennotierten Konzerne nicht einmal zu träumen wagen würden. Doch investiert wird an den Märkten nun einmal in die Zukunft, und die scheint sich bei Nvidia nun minimal eingetrübt zu haben. Aufgrund der enorm hohen Erwartungen scheint dies auszureichen, um dem Highflyer eine kleine Korrektur zu bescheren.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Nvidia Corp.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Nvidia Corp.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia Corp.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Nvidia Corp. - hier weiterlesen...

 

29.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)