Folgt bei Nvidia nun der Frust durch drohende Exportbeschränkungen?

US-Regierung verbietet voraussichtlich Chipexporte in den Nahen Osten

 

Nvidia knackt die 3 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung. Chip-Riese ist nun mehr wert als Tech-Gigant Apple, doch wie nachhaltig ist dieser Trend und was sind die Konkurrenten im KI-Segment?

Die Aktie des Chips-Riesen Nvidia (US67066G1040) kann auf einen beeindruckenden Lauf zurückblicken und der Kursflug scheint keine Grenzen zu kennen. Alleine in diesem Jahr stieg der Aktienkurs um 150 % an und das, obwohl die Aktie sich bereits im letzten Jahr um mehr als 200 % verteuerte. Mit Blick auf den Oktober 2022 wird die Kursperformance sogar noch atemberaubender. Seit Oktober 2022 kommt die Aktie auf ein Kursplus von rund 1000 %. In der letzten Handelswoche durchbrach Nvidia sogar die 3 Billionen US-Dollar-Marke bei der Marktkapitalisierung und überholte dabei sogar Apple.

 

Nvidia profitiert dabei aktuell von dem seit gut zwei Jahren anhaltenden Hype rund um das Thema KI. Dabei stellt sich allerdings die Frage, wie nachhaltig die Kursentwicklung ist, die wir aktuell bei Nvidia beobachten können. Die Analyseplattform MarketWatch hat eine umfassende Analyse zu dieser Frage angefertigt und die Wachstumsprognosen interpretiert, die aktuell in den Kurs von Nvidia bereits eingepreist sind.

Laut MarketWatch müsste Nvidia, um die aktuelle Bewertung zu rechtfertigen, müsste der Gewinn pro Aktie in den nächsten fünf Jahren jährlich um 70 % steigen. Dies ist sogar mehr als doppelt so viel, wie die Analysten im Konsens erwarten. Zumal selbst die 30 %, die im Konsens von den Analysten erwartet werden, laut MarketWatch eher optimistisch sind. So zeigen historische Vergleiche, dass Wachstumsraten sich über einen Horizont von mehr als 10 Jahren wieder deutlich normalisieren und dem Median anpassen. Dies bedeutet allerdings nicht direkt, dass Nvidia aus operativer Sicht auf dem aktuellen Kursniveau überwertet ist.

Problem für Nvidia könnte lediglich die Konkurrenz werden. So besitzt Nvidia eine exzellente Marktposition, um große Teile des gesamten KI-Marktes zu bedienen und auch die Hochleistungsrechenzentren der Zukunft auszurüsten, doch angetrieben von dem Erfolg von Nvidia versuchen auch einige der Großkunden des Unternehmens eigene Chips zu entwickeln, was dann die Marktposition von Nvidia beeinträchtigen könnte.

 

Exporteinschränkungen treffen auch Nvidia

 

Zudem wird der Absatzmarkt für Nvidia durch die Exporteinschränkungen der US-Regierungen weiter dezimiert. Nachdem im letzten Jahr bereits die Exporte von Chiptechnologie verboten worden, stehen jetzt auch die Exporte in den Nahen Osten auf dem Prüfstand.

Die US-Regierung möchte durch die Beschränkungen nach China verhindern, dass die chinesische Regierung durch die Technologie das eigene Militär stärken kann. China steht auch im Mittelpunkt, wenn es um die Beschränkungen in den Nahen Osten geht, so möchte man lediglich verhindern, dass chinesische Unternehmen durch Rechenzentren vor Ort auf die Technologie zurückgreifen können. Aufgrund dessen benötigt man nun eine spezielle Lizenz, um Chips in die Länder des Nahen Ostens zu exportieren.

Nach der Beauftragung der Lizenz erfolgt dann eine umfassende Überprüfung aller beteiligten Unternehmen durch die US-Regierung. Aufgrund dessen können auch die Chipriesen Nvidia und AMD (US0079031078) etwaige Großaufträge aus dem Nahen Osten nicht bedienen, was marginalen Einfluss auf die Umsatzentwicklung um zweiten und vor allem dritten Quartal 2024 haben wird.

 

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14.06.2024 - Felix Eisenhauer

 

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