Schwache Konjunktur belastet den Öl-Markt
Öl unter Druck - die erwartete Nachfrage stellt sich nicht ein
Der Ölmarkt gerät unter Druck. Eine Short-Spekulation baut sich auf, dass 2025 die Nachfrage nach Öl deutlich geringer ausfallen wird als bisher eingeplant. Ein Problem für die Majors und vor allem für das OPEC+ Kartell. Die nun auf die Entwicklung reagieren.
Die OPEC+ Mitglieder intervenieren. Russland, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ursprünglich angekündigt, dass sie ihre „freiwilligen“ Produktionskürzungen am 01. Oktober 2024 auslaufen lassen werden, was das Angebot auf dem globalen Markt ab dem kommenden Monat um rund 180.000 Barrel / Tag bzw. um 540.000 Barrel bis Jahresende erhöht hätte.
Insgesamt belaufen sich die „freiwilligen“ Produktionskürzungen aktuell auf 2,2 Millionen Barrel / Tag. Natürlich sind sie freiwillig, aber die OPEC+ Mitglieder haben auch keine andere Wahl, wenn sie den Ölpreis nicht zusätzlich unter Druck setzen wollen, was ihre Erlöse insgesamt sehr negativ beeinflussen würde. Der Ölpreis am Beispiel des Preises für Brent-Öl kam zuletzt im Juli und August deutlich unter Druck. Die Händler spekulieren auf eine weiter sinkende Konjunkturdynamik in Europa, was in der Folge auch die Nachfrage nach Brent-Öl reduzieren würde.
Schwache Konjunktur belastet den Öl-Markt
Der Preis droht nun die wichtige Unterstützung bei 72 US-Dollar / Barrel zu testen. Diese Region erweist sich seit Sommer 2021 als wichtige charttechnische Unterstützung, die seit Anfang 2022 nicht mehr unterschritten wurde. Kippt der Preis darunter, könnte dies zu einer technischen bedingten Verkaufswelle am Ölmarkt führen, die einen eventuellen Rückgang der Nachfrage im kommenden Jahr vorwegnehmen und deutlich überzeichnen könnte. Eine deutlich schwächere Entwicklung als noch im Juni vorhergesehen. Vor knapp drei Monaten zeichnete sich noch ab, dass die freiwilligen Produktionskürzungen sukzessive zurückgeführt werden können.
Was der OPEC+ in den Rücken fällt, ist die Entwicklung in China und den USA. In Fernost prägt sich inzwischen die Wirtschaftsabkühlung immer stärker aus. Da China zu den grössten Ölimporteuren der Welt zählt, mit rund 11 bis 12 Millionen Barrel Öl / Tag, bewegt die Konjunktur die Preise am Markt. Noch gewichtiger sind die USA, die zwar weniger Öl importieren - etwa 8 bis 9 Millionen Barrel Öl / Tag - aber selbst einer grössten Produzenten der Welt geworden ist. Verbrauchen die Amerikaner in Zukunft weniger Öl, falls sich die Wirtschaft abschwächen sollte, würde das in einer Erhöhung des Angebotes auf dem globalen Ölmarkt führen. Und damit im Zweifel die Bemühungen der OPEC+ Mitglieder unterminieren.
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06.09.2024 - Mikey Fritz
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