
Chinesische Autoabsätze schieben Palladium an
Palladium: Kleiner Markt, marginale Impulse und hohe Preiselastizität
Die Meldung ist eher unscheinbar. Für Oktober meldete der Verband der chinesischen Automobilhersteller solide Autoverkaufszahlen. Diese zeigen einen Absatz von 2,11 Mio. Fahrzeugen. Diese Zahl lag 9,3 % höher als im gleichen Vorjahrzeitraum.
Für den Zeitraum von Januar bis Oktober verbleibt zwar immer noch ein Rückgang von 10 %, was auf den Einbruch zu Jahresbeginn zurückzuführen ist.
Allerdings generiert die voranschreitende Erholung des weltgrößten Automarktes bedeutenden Rückenwind für Palladium.
Zu Beginn der Woche war das weiße Edelmetall auf den höchsten Stand seit 8 Monaten geklettert und zeigte gegenüber den anderen Schwestermetallen eine hohe relative Stärke.
Zuvor allerdings ließ es sich Palladium nicht nehmen, ebenfalls eine ,,Bärenfalle‘‘ zu bilden (lila Rechteck). Nun steht der Palladiumpreis kurz davor, die Widerstandszone um 2.500 Dollar endgültig nach oben zu verlassen (blaue Horizontale).
Auffällig ist aus einer langfristigen Perspektive die relative Outperformance gegenüber Gold. Das neue Allzeithoch bei Gold ließ Palladium etwa in den Hintergrund treten.
Diese Stärkte hat allerdings anders als bei Gold eine vor allem industrielle Basis, die durch den anfangs beschriebenen Trend auf dem weltgrößten Automarkt durchaus nochmals einen neuen Zusatzimpuls erhalten könnte.
Die relativ zu Gold und Silber extrem geringe Marktgröße macht Palladium dabei besonders sensibel für marginale Nachfrageänderungen.
Fazit
Der Preischart von Palladium sendet Signale, dass einem signifikanten Überwinden der aktuellen Widerstandszone bei 2.500 Dollar ein schneller Anstieg in Richtung des Allzeithochs vom Februar 2020 folgen könnte. Denn auch das damalige Hoch hatte eine reale industrielle Basis. Eine weitere wirtschaftliche Erholung dürfte deshalb auch weiterhin auf einen sehr engen physischen Markt für Palladium treffen. Man darf vor diesem Hintergrund auf die weitere Entwicklung des Palladiumpreises gespannt sein!
11.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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