Palladium – war es das schon?
War es das mit der Palladiumkorrektur?
Nach der fulminanten Rally, die Palladium von August 2018 bis März 2019 hinlegte, hätte man eine deutlichere Korrektur erwarten können. Aber mit dem gestern begonnenen und heute deutlich verstärkten Ausbruch aus seinem kurzfristigen Konsolidierungskeil hat Palladium viele Analysten überrascht.
Woher die Energie kommen könnte
Ein Blick auf den Chart seit Beginn des Jahrtausends zeigt auch, dass der Anstieg seit August 2018 der Ausbruch aus einer 18-jährigen Seitwärtsbewegung war. Und je länger eine Seitwärtsbewegung, umso stärker die Eruption. Der frühere Widerstand ist nun einer Unterstützung. Sie liegt beim Hoch aus dem Jahre 2001, und zwar genau bei 1100 Dollar.
Es ist deshalb ein realistisches Szenario anzunehmen, dass der Palladiumpreis erst deutlich höher zu einer stärkeren Korrektur ansetzt. Es ist zwar nur ein Szenario, aber es wird zunehmend wahrscheinlicher. Ein Blick auf die zweite Grafik zeigt warum.
Palladium ist nach einer Konsolidierung in einer Keilform heute signifikant nach oben ausgebrochen und hat nun mit dem kleineren Widerstand bei 1560 Dollar nur noch wenig Gegenwehr bis zum Allzeithoch von 1615,50 Dollar vom 21.03.2019.
Signifikanz fehlt (noch)
Auch wenn die Möglichkeit eines Fehlsignals immer gegeben ist, so ist ein baldiger Angriff auf das Allzeithoch deutlich wahrscheinlicher geworden. Sollte dies mit mehr als durchschnittlichen Umsätzen überwunden werden, könnte man die Mustervermutung eines Doppeltops zunächst vernachlässigen und mit weiter steigenden Kursen rechnen. Zudem: Palladium hat zwar gegenüber Gold, Silber und Platin einen mittelfristigen Performancevorteil, der aber nicht in Stein gemeißelt ist. Er könnte allerdings auch dadurch sinken, dass vor allem Silber und Platin stärker als Palladium steigen.
Fazit: Die aktuelle Entwicklung des Palladiumpreises zeigt eine neue Aufwärtsdynamik an. Sollte diese für einen Bruch des Allzeithochs reichen, könnte dies für risikobewusste Investoren kurzfristig interessant sein, auch wenn die prozentualen Kursgewinne vor allem im Vergleich zu Silber und Platin aufgrund des Basiseffektes geringer ausfallen dürften.
30.08.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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