Edelmetall Marktbericht vom 09.10.2024: Wie aktuelle makroökonomische Entwicklungen die Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium beeinflussen und welche Trends Investoren erwarten können
Ein Überblick über die Gründe hinter dem Preisrückgang bei Edelmetallen
Die aktuellen Entwicklungen auf dem Edelmetallmarkt zeigen eine bemerkenswerte Diversität. In dieser Woche sind die Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium unterschiedlichen Pfaden gefolgt. Gold notiert bei 2.623 US-Dollar und verzeichnet einen Rückgang von 1,1 %. Silber ist auf 30,72 US-Dollar gesunken, was einem Minus von 4,5 % entspricht. Platin fiel um 3,0 %, während Palladium einen Anstieg von 1,6 % erlebte. Diese Zahlen spiegeln die komplexe Natur der globalen Märkte wider. Wir nehmen dies zum Anlass, um die treibenden Kräfte hinter diesen Bewegungen und ihre möglichen zukünftigen Richtungen zu analysieren.
Der Goldpreis (TVC:GOLD) ist in dieser Woche unter Druck geraten, vor allem durch die Erwartungen an das bevorstehende Protokoll der US-Notenbank Federal Reserve. Anleger sind gespannt auf Hinweise bezüglich der Zinsentwicklung, da ein starker US-Dollar Gold tendenziell weniger attraktiv macht. Der Dollar-Index erreichte kürzlich ein Sieben-Wochen-Hoch und setzte damit den Goldpreis weiter unter Druck. Matt Simpson, Senior Analyst bei City Index, deutet diese Entwicklung als temporären Rückschlag. „Viele Käufer warten auf attraktive Einstiegsniveaus, was einen größeren Ausverkauf unwahrscheinlich macht“, so Simpson. Die Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex am Donnerstag und des Erzeugerpreisindex am Freitag könnten weitere Impulse für die Goldpreise liefern, besonders wenn die Daten schwächer ausfallen als erwartet.
Der Silbermarkt: Reaktion auf makroökonomische Daten
Silber (TVC:SILVER) erlebte eine deutliche Preissenkung, hauptsächlich bedingt durch die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten und den damit verbundenen Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen. Die robusten Arbeitsmarktdaten führten zu einem Anstieg der zehnjährigen Treasury-Renditen auf über 4 %, was den US-Dollar stärkte und Silber als Investitionsoption weniger attraktiv machte. Angesichts der aktuellen makroökonomischen Entwicklungen könnten Anleger ihre Investitionsstrategien überdenken, was den Silberpreis kurzfristig weiter belasten könnte.
Platin und Palladium: Einflüsse und Aussichten
Während Platin (TVC:PLATINUM) in dieser Woche ebenfalls Rückgänge verzeichnete, konnte Palladium (TVC:PALLADIUM) zulegen. Besonders interessant ist die Lage bei Platin, da die Nachfrage nach diesem Metall in Schwerlastkatalysatoren, vor allem in China, steigt. China wird voraussichtlich noch in diesem Jahr Westeuropa als größten Markt für platinbasierte Autokatalysatoren überholen. Dies ist vor allem den Dieselmotoren in Schwerlastfahrzeugen geschuldet, die einen hohen Bedarf an Platin aufweisen. Prognosen zufolge könnte die Nachfrage in China bis 2025 auf etwa 200 Kilo-Unzen ansteigen. Palladium profitiert weiterhin von seiner Rolle in der Abgasreduktion bei Benzinfahrzeugen. Die anhaltende Volatilität und potenzielle Konjunkturmaßnahmen in Schlüsselproduktionsländern könnten auch zukünftig für Bewegung bei Palladium sorgen.
Technische Analyse Gold: Stabile Aussichten trotz kurzfristiger Volatilität
Die aktuelle technische Analyse für Gold zeigt, dass der Trend steigend ist, was durch den Gleitenden Durchschnitt über 10 Tage (GD-10) unterstützt wird. Der Goldpreis befindet sich oberhalb dieses Durchschnitts, was kurzfristig ein positives Signal darstellt. Als wichtiger Widerstandsbereich fungiert die Zone um 2686 US-Dollar, welche die Bullen überwinden müssen, um die Kontrolle zu behalten. Auf der Unterstützungsseite ist der Bereich um 2547 US-Dollar kritisch. Solange der Preis oberhalb dieses Niveaus bleibt, könnte sich der Aufwärtstrend fortsetzen.
Technische Analyse Silber: Potenzial für anhaltenden Aufwärtstrend
Silber zeigt eine ähnlich positive Entwicklung. Der aktuelle Monat verzeichnet eine leichte Zunahme von 0,34 %. Der mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei etwa 32,69 US-Dollar, und eine erfolgreiche Überwindung könnte den Weg für weitere Gewinne ebnen. Der Unterstützungsbereich befindet sich bei 26,39 US-Dollar. Der Kurs liegt derzeit über dem 200-Tage-Durchschnitt (GD200), was auf eine anhaltend positive Marktstimmung hindeutet und den Bullen weiterhin den Ton angibt.
Technische Analyse Platin: Bullische Signale überwiegen
Platin zeigt ebenfalls positive technische Signale. Der aktuelle Monat weist eine Steigerung von 1,2 % auf, und der Preis befindet sich über dem 200-Tage-Durchschnitt, was auf eine langfristige Stärke hindeutet. Der mittelfristige Widerstandsbereich bei etwa 1051 US-Dollar ist der nächste Zielbereich für die Bullen, während die Unterstützungszone bei 900 US-Dollar weiterhin robust erscheint. Die übergeordneten Trends bleiben bullisch, was auf eine gute Marktstimmung und das Potenzial für weiteres Wachstum hinweist.
Technische Analyse Palladium: Seitwärtstrend mit positiven Anzeichen
Bei Palladium ist die Lage etwas komplexer. Der aktuelle Monat zeigt eine leichte Steigerung von 0,58 %. Der Widerstandsbereich liegt bei 1121 US-Dollar und könnte, falls überwunden, neue Käufe anregen. Die Unterstützung findet sich bei 832 US-Dollar. Trotz eines fallenden 200-Tage-Durchschnitts befindet sich der Kurs darüber, was darauf hindeutet, dass die Tendenz sich möglicherweise zum Positiven wendet. Insgesamt ist die Marktlage eher seitwärts orientiert, aber mit einigen positiven Signalen.
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09.10.2024 - Andreas Opitz
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