Was macht Palladium?
War es das mit der Palladium-Korrektur?
In der Phase der Marktturbulenzen im März 2020 kam es auch bei Palladium zu einem deutlichen Kurseinbruch. Dies zeigt der langfristige Preistrend in nachfolgendem Chart.
Darin ist sichtbar, dass Palladium im Oktober 2019 seine seit 2008 gebildete obere Trendlinie nach oben verlassen hat. Vorangegangen war dieser Bewegung ab Sommer 2018 bereits eine Verdopplung von rund 850 Dollar auf das Ausbruchs-Niveau bei rund 1.700 Dollar.
Damit war der Himmel mehr oder weniger charttechnisch frei. Bis auf einige dynamische Indikatoren, die die Überverkauftheit und das Momentum messen, blieb nicht mehr viel an Hinweisen übrig, worauf man eine technische Prognose hätte stützen können.
Dies ist aber insbesondere ein Zeichen dafür, dass eben nicht mehr technische Signale allein maßgebend sind, sondern die seit diesem Zeitpunkt bestehende physische Knappheit des Metalls, auf welche wir bereits mehrfach eingingen.
Nun hat aber der Ausverkauf im Zuge der Corona-Pandemie auch bei Palladium zu einer scharfen Korrektur geführt. Diese ist aber aus langfristiger Perspektive nicht nur einfach als Konsolidierung der vorangegangenen Gewinne zu bewerten. Wie das rechte gelbe Rechteck zeigt, fiel der Palladiumpreis im März zwar im Verlauf des Monats signifikant unter die langfristige obere Trendlinie, schloss aber sehr deutlich darüber. Im April schloss er zwar erneut tiefer, lag aber auch in seinem Monats-Tiefkurs noch über der Trendlinie. Im Mai 2020 nun setzte der Palladiumpreis auf die Trendlinie auf, liegt aber aktuell ebenfalls deutlich darüber.
Bildnachweis: © EMH Service GmbH
Ein Monatsschlusskurs oberhalb der Trendlinie wäre ein Zeichen dafür, dass die Chancen dafür steigen, dass Palladium einen Konsolidierungsboden oberhalb der im Chart zu sehenden Trendlinie bildet.
Dies hätte bedeutende Implikationen für die Prognosestreuung von Palladium. Denn damit hätte der Ausbruch über die Trendlinie vom Oktober 2019 Bestand. Da aber die Steigung dieses Ausbruchs deutlich steiler ist als vor dem Break, lässt dies einen dynamischen Ausbruch über das bisherige Allzeithoch erwarten.
Fazit
Erst ein deutliches Unterschreiten der im Chart sichtbaren langfristigen oberen Trendlinie auf Monats-Schlusskurs-Basis wäre eine Kontra-Indikation gegen diese Interpretation. Einstweilen bastelt Palladium auf Wochen- und Tagesbasis weiter an seinem Doppelboden. Eine Bestätigung der Umkehrformation bzw. Bodenbildung auf dieser Skala wäre damit ein gutes Zeichen dafür, dass der langfristige Aufwärtstrend bestand hat. Da dieser Trend aber wesentlich von der Knappheit des physischen Metalls geprägt ist, deutet der Palladiumpreis damit auf ein wieder größeres Angebotsdefizit bei physischem Palladium hin.
25.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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