Braucht der Palladiumpreis eine Pause?
Will der Palladiumpreis ausatmen?
Die letzten Wochen und Monate kannte Palladium eigentlich nur einen Weg – nach oben. Seit August 2018 ging es von rund 900 Dollar auf zuletzt 1700 Dollar und damit um fast 90 % nach oben. Und dies trotz eines erstarkenden Dollars und scharfen Korrekturen bei den anderen Edelmetallen. Die Kombination aus einem starken Nachfrageanstieg, der wesentlich von Dieselgate sowie strengeren Emissionsstandards für Autos in China befeuert wurde, und einer Verknappung des Angebots bildeten dabei den Turbo für den Palladiumpreis.
Wie aber auch bei jeder anderen Kursrally gehört ausatmen dazu, auch wenn es schwerfällt. Momentum-Trader lagen bisher mit mittelfristigen Long-Positionen richtig. Und die Kategorie Trader ist in Palladium seit 2003 netto long.
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Die hohe Preisdifferenz zum relativen Substitut und Dieselgate-Opfer Platin dürfte aber mittelfristig zu Verschiebungen bei der Palladiumnachfrage führen, auch wenn die Differenz in den katalytischen Eigenschaften beider Schwestermetalle derzeit noch für Palladium spricht.
Für Trend-Trader und Investoren, die in einer Korrektur auf Kaufkurse warten, stiegen in den letzten Tagen die Chancen. Denn Palladium ist in seine Distributionsphase eingetreten, was auch die Umsätze anzeigen. Dabei wurde der kurzfristige Aufwärtstrend nach unten verlassen, ohne dass es bereits zu einem deutlicheren Kursrückgang gekommen wäre.
Der Beginn der letzten Aufwärtsbewegung am 19.09.2019 begann auf der Basis der Unterstützung, die sich im Juli 2019 bei rund 1591 Dollar gebildet hatte. Diese statische Unterstützungslinie bildet zusammen mit der zweiten, weniger steilen Aufwärtstrendlinie eine Kreuzunterstützung, die als Zielgebiet einer möglichen Korrektur des Palladiumpreises angesehen werden kann. Eine ausgedehntere Korrektur könnte hingegen bis in den Unterstützungsbereich von 1480 Dollar führen.
Auf Stundenbasis hat sich bereits ein für einen Abwärtsimpuls anzeigendes Umkehrmuster gebildet. Es besteht aus einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation, dessen Kopf nochmals aus einem Doppeltop besteht. Ein Unterschreiten der Nackenlinie dieser S-K-S-Formation bei 1629,75 Dollar dürfte dieses Potenzial freisetzen.
Risikosensible Investoren können hier mit einem engen Stoppkurs agieren, sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass man bei Fortsetzung des Aufwärtstrends auch wieder auf den Zug aufspringen muss. Dies könnte dann nach einem Re-Break der genannten Nackenlinie geschehen.
07.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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