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NTG24-Tagesbericht Platin vom 02.02.2023: Platin weiter im Abwärtstrend

Zinserhöhungen der EZB und Bank of England belasten

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Platin vom 02.02.2023: Platin weiter im Abwärtstrend

 

Wie auch die anderen Edelmetalle reagierte Platin auf die gestrige Pressekonferenz von FED- Chef Powell, der hier infolge der zurückliegenden zinsbedingten Inflationsbekämpfungserfolge in den USA nun einen unerwartet entspannten Tenor zur weiteren Zinspolitik der FED anschlug, zunächst auch bis zum heutigen Mittag sehr positiv. Anschließend trübten jedoch die erwarteten Zinserhöhungen der EZB sowie Bank of England und die vor allem erneut sehr rigide Inflationsbekämpfungsbekundung von Christine Lagarde auf der anschließenden EZB-Pressekonferenz die Stimmung an den gesamten Edelmetallmärkten gewaltig.

Wie von den Marktakteuren erwartet, hob die FED die US-Leitzinsen gestern erneut um + 0,25 % auf einen neuen Korridor von 4,50 – 4,75 % an.

Im Anschluss an die außerdem auch zu den weiteren Zinspolitik-Perspektiven der FED überraschend moderaten Aussagen ihres Vorsitzenden Powell auf der anschließenden Pressekonferenz ging daher selbst auch das relativ konjunktursensible Platin am Mittwochabend mit 1.010 USD deutlich um +1,6 % gegenüber seinem gestrigen Tagestiefstand aus dem Handel (siehe bereits diesen Bericht von NTG24).

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Diese Jubelstimmung in Platin setzte sich sogar auch noch bis zum heutigen Mittag mit einem erreichten Doppelhoch von fast 1.040 USD (= + 3 % über dem gestrigen Tagesschluss) fort.

Anschließend ließen selbst die völlig erwartungsgemäßen Zinserhöhungsbekanntgaben der Bank of England und der EZB um jeweils + 0,5 % und aber auch die weiterhin völlig kompromisslose Inflationsbekämpfungs-Bekundung von Christine Lagarde innerhalb einer von ihr als zunehmend „widerstandsfähig“ (?) bezeichneten Eurozonen-Konjunktur den Tagesgewinn von Platin im Tief auf nur noch + 0,5 % auf 1.015 USD dahinschmelzen.

Aktuell notiert Platin nach Wiedererholung bei 1.024 USD um + 1,4 % über seinem Vortagesschlusskurs von 1.010 USD.

Die vor allem seit dem Beginn der EZB-Pressekonferenz ab 14:45 Uhr hingelegte Korrektur, die nicht weniger aber auch alle übrigen Edelmetalle erfasste, verwundert uns fundamentalanalytisch gemäß obigen Ausführungen zwar kaum.

Deren Ausmaß kommt für uns jedoch deutlich überraschender, sollten die weiteren Konjunktur- und Zinseinschätzungen der EZB und in ähnlichem Maße auch der Bank of England für die gesamten Edelmetalle künftig doch grundsätzlich von weitaus geringerer Bedeutung sein als die künftigen Inflations- und Zinseinschätzungen der FED für die USA.

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Werbebanner EMH PM TradeUnd auch von anderer Seite findet unser Argwohn über die heutige massive Zwischenkorrektur aller Edelmetalle nun doch Bestätigung, nämlich dass diese – völlig anders als gestern in ihrer „FED-Rallye“ – seit heute Nachmittag nun doch allokationsseitig in völligem Kontrast zu den weiter hochspringenden Aktien- und Rentenmärkten auf die europäischen Leitzins-Entscheidungen und anschließenden Pressekonferenzen bislang klar negativ reagiert haben.

 

Platin-Charttechnik mittel-/längerfristig immer attraktiver

 

Als durch seine erhöhte Konjunkturzyklizität zuletzt erheblich belastetes Edelmetall (bereits seit 11.01. im stabilen Korrekturtrend) stehen wir Platin angesichts der Perspektiven auf künftige zunehmende Konjunkturabkühlungen sowohl in den USA wie auch Europa selbst auch im vermutlichen Fall einer Rezessionsvermeidung in 2023 fundamental weiterhin eher zurückhaltend gegenüber.

Dennoch ist zu konstatieren, dass Platin anders als zuletzt insbesondere Gold infolge seines im jüngsten Tief verzeichneten Absturzes von rd. – 11 % seit seiner Korrektureinleitung ab dem 11.01. technisch mittlerweile in keinerlei Chartfrequenz mehr noch irgendwelche Überkauftheits-Erscheinungen aufweist.

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Werbebanner ClaudemusIn der aktuellen Korrekturlage von Platin hat sich zuletzt nun außerdem auch eine mittlerweile immer belastbarer werdende nächste Unterstützungszone im derzeitigen Bereich von 996 – 1.000 USD herauskristallisiert (= mittelfristiger flacher Aufwärtstrend seit 07.11., zudem stellte die Marke von 1.000 USD signifikante Tagestiefpunkte vom 27.12. und 27.01. dar).

Andererseits ist der nächste Widerstand von Platin derzeit erst bei rd. 1.036 USD (= der Abwärtstrendlinie seit dem 11.01.) anzusiedeln, während sich die nächsthöheren Widerstände momentan bei rd. 1.050 USD (= signifikanter Höchstkurs vom 19.01.) und anschließend bei rd. 1.961 – 1.965 USD (= Doppeltop-Hochs vom 24. und 25.01.) befinden.

Zumindest charttechnisch weist Platin unseres Erachtens daher momentan vor allem auf mittlere / längere Sicht perspektivisch eine durchaus vielversprechende Einstiegsgelegenheit auf, während etwaige weitere Konjunkturabkühlungssignale insbesondere in den USA und Europa einem unmittelbaren erneuten Ausbruch von Platin nach oben jedoch kurzfristig zunächst weiterhin im Weg stehen könnten.

 

Chart: Platin kurzfristig

 

Platin auf TradingView

 

02.02.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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