Kriegt Platin die Kurve?
Platin schafft den Re-Break
Platininvestoren brauchten in den letzten Wochen wirklich gute Nerven. Denn wie ein Blick auf den untenstehenden Chart zeigt, wurde das Edelmetall nicht nur relativ zu Gold oder Palladium, sondern sogar im Vergleich zum sehr volatilen Silber regelrecht abgeschlachtet.
Seitdem der Platinpreis zu Beginn der letzten Märzwoche noch bei über 1.000 Dollar stand, wurde am Tag des ,,Super-Sales‘‘, dem 16.03.2020, ein Tagestief von 558 Dollar erreicht, womit Platin seit dem 19.02.2020, also innerhalb von 4 Wochen über 45 % an Wert verlor.
Nach einer ersten Gegenbewegung hatte sich der Kurs im Bereich von 750 Dollar festgekrallt.
Heute nun konnte er dann seine nächste Aufwärtsbewegung beginnen, die aber auch aus längerfristiger Sicht von einiger Bedeutung ist.
Denn wie der zweite Chart zeigt, lag der Tiefstkurs des Zyklustiefs im Oktober 2008 bei 752,50 Dollar. Mit Unterschreiten dieser Marke hat Platin nun allerdings eine schwere charttechnische Verwundung erlitten, deren Gesundung einer qualitativ hochwertigen Medizin bedarf.
Ein erster Schritt in diese Richtung hat der Platinpreis nun heute gemacht. Denn die Marke von 752,50 Dollar ist nun von einer Unterstützung, die anders als bei ihrem Test im August 2018 (mittleres gelbes Rechteck) zu einem Widerstand mutierte, wieder genommen worden. Diese Marke verhinderte bislang charttechnisch, dass Platin insbesondere Silber folgt.
Nun aber ist der Knoten geplatzt und die Aussichten, dass der Platinpreis auch am Monatsende über dieser Marke steht, haben sich deutlich verbessert.
Wie wir bereits auch schon in den Wochenkommentaren zu den Edelmetallen erwähnten, ist es durchaus möglich, dass die Chancen auf einen ,,Slingshot Move‘‘, also eine Peitschenbewegung des Platinpreises, steigen. Dabei ist der Ausverkauf der vom März 2020 nur das Schwungholen für eine entgegengerichtete Bewegung, die dann auch den Schwung entwickeln würde, den seit 2008 laufenden, langfristigen Abwärtstrend zu brechen.
Fazit
Platin hatte heute nicht nur einen besseren Tag als Gold, Silber und Palladium. Die charttechnische Situation hat sich durch den Re-Break wieder spürbar aufgehellt. Der Wochenschlusskurs von Platin dürfte deshalb ein erster substanzieller Test für die Trittfestigkeit dieser wichtigen zurückeroberten Marke sein. Denn in diesem Fall ist es durchaus möglich, dass Platin auch mittelfristig andere Edelmetalle schlägt.
14.04.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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