Langfristiger Trend zeigt monetären Stress für polnischen Zloty
Steht der polnische Zloty am Ende seiner 11-jährigen Seitwärtsbewegung?
Seit der polnische Zloty in einem Wechselbad der Auf- und Abwertung in der Finanzkrise hin- und her geschüttelt wurde, sind mehr als 10 Jahre ins Land gegangen.
In dieser Zeit hat die Amplitude der Ausschläge gegen den Euro stetig abgenommen. Dies zeigen im Chart die gestrichelten blauen Linien, welche die Korrekturtiefpunkte auf Monatsschlusskurs-Basis markieren.
Mit dem Corona-Schock im März 2020 allerdings hat sich die Lage qualitativ verändert. Denn wie die extrem hohen Umsätze zeigen, war der Schwächeanfall des Zloty gegen den Euro nicht nur kurzfristiger Natur.
Zwar waren die Umsätze in der sich ab April 2020 anschließenden Erholung auch nicht klein. Jedoch waren sie kleiner als der Ausbruch selber. Mit Ausbruch ist dabei das Überschreiten der roten Horizontalen gemeint, welche einen starken Widerstand auf Monatsbasis markiert, der spätestens seit dem Zwischenhoch vom November 2011 gilt.
In den letzten Wochen ist der Zloty nun erneut in den Bereich von 4,50 Zloty je Euro gestiegen und hat dabei das als blaue Horizontale markierte Widerstandsbereich aus der großen Gegenbewegung vom Februar 2009 bei rund 4,65 Zloty erreicht.
Damit steht der Zloty charttechnisch an einer Weggabelung. Denn wenn er auf Monatsbasis über dieser Marke schließt, hat er ein über 11 Jahre aufgebautes Verkaufssignal gegeben.
Aufgrund der Größe des Trendkanals, der diese rund 11 Jahre Seitwärtsbewegung abbildet, hat sich eine Menge charttechnischer Sprengstoff angesammelt. Das Verkaufssignal wäre damit potenziell sehr stark.
Andererseits ist darauf zu achten, dass sich hier keine Zloty-Bärenfalle entwickelt. Denn für all jene, welche im Jahr 2009 den Zloty bei 4,65 oder mehr Zloty je Euro verkauft haben, war dies kein gutes Investment.
Aus diesem Grund kommt der Frage, wann diese potenzielle Bewegung signifikant wird, erhöhte Bedeutung zu. Dabei ist zunächst ein deutlich höherer Umsatz zu nennen. Zum anderen sollte geprüft werden, ob die Gründe, welche zu dem möglichen Ausbruch auf Monatsbasis führen, nicht nur absehbar kurzfristigen Charakter haben.
Fazit
Derzeit rennt beim polnischen Zloty gegen den Euro zwar nichts weg. Gleichwohl zeigt der Chart einen deutliche gestiegenen, strukturellen Stress für den Zloty an. Es wird deshalb für die weitere Entwicklung darauf zu achten sein, ob und mit welcher ,,charttechnischen B-Note‘‘ der Zloty die Marke von 4,65 Zloty je Euro überwindet!
02.11.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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