Boliviens größte Mine stoppt – Silberexport stockt
Coronavirus bremst Südamerikas Bergbau
Boliviens größte Mine, die San Cristobal Mine, wurde aufgrund strengerer Sicherheitsrichtlinien seitens der Regierung Boliviens im Zuge der Viruskontrolle vorerst stillgelegt.
Dies teilte die Betreiberin, die Minera San Cristobal, am vergangenen Freitag mit. Die Quarantäne soll mindestens bis Mitte April andauern, was verschiedenste Bereiche der Industrie Boliviens beeinträchtigen dürfte.
Bildnachweis: © EMH Service GmbH
Die Mine San Cristobal ist ein gewaltiges Vorkommen von Silber, Blei und Zink. Die Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der japanischen Sumitomo Corp.
Das Unternehmen informierte darüber, dass es durch die Auflagen der Regierung nun zu einer vorübergehenden Suspendierung der Produktion und des Exports von Zink, Blei und Silber kommt.
Auch wenn die Mine wieder geöffnet wird, bleibt einstweilen die Frage des Transports offen und hängt auch von den Nachbarländern ab. Denn Bolivien besitzt keinen eigenen Zugang zum Meer, nachdem es diesen im Salpeterkrieg an Chile 1879-1884 verlor. Somit hängt die Aufnahme des Exports auch von der Entwicklung der Corona-Pandemie in den Nachbarländern Boliviens und deren Reaktion auf dieselbe ab.
Der Tagebau der San Cristobal Mine befindet sich im Departement Potosi nahe der chilenischen Grenze und macht rund 50 % der Erzexporte Boliviens aus.
Fazit
Die Stilllegung der San Cristobal Mine ist ein bedeutender Exportschock für die Wirtschaft Boliviens. Ob dies auch Auswirkungen auf die weltweite Versorgung mit Silber haben wird, dürfte auch von der Entwicklung der Pandemie abhängen. Es ist allerdings auf jeden Fall ein weiteres Indiz für dessen hohes wirtschaftliches Turbulenzpotenzial.
30.03.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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