Delta kämpft mit Überkapazitäten

Delta Air Lines kann die Bären nicht verscheuchen - Dividende wird um 50 % erhöht

 

Delta Air Lines konnte die Bären nicht verscheuchen. Die Zahlen der amerikanischen Fluggesellschaft und vor allem der Ausblick für das 3. Quartal bestätigten in New York den zuletzt negativen Kurstrend. An der Börse geht es nun um die Frage, ob Delta seinen mittelfristigen Aufwärtstrend noch halten kann. 

Die Analystenschätzungen für das 2. Quartal erreichte Delta (US2473617023) knapp. Die Prognose eines „bereinigten“ Gewinn je Aktie von 2,36 US-Dollar (Gewinn je Aktie: 2,01 US-Dollar) erreicht man, mehr aber auch nicht. Beim „bereinigten“ Umsatz blieb man mit 15,4 Mrd. US-Dollar (GAAP: 16,7 Mrd. US-Dollar) knapp unter der Konsensschätzung von 15,47 Mrd. US-Dollar. Die Börse hatte jedoch damit gerechnet, dass die Analystenschätzungen deutlich geschlagen würden. Als dann noch die schwache Prognose für das 3. Quartal hinzukam, rutschte der Kurs zum Handelsbeginn komplett durch. 

 

Die Wall Street liess die Aktien bis auf die 200 Tage-Linie durchsacken. Diesen Test bestanden die Aktien initial und konnten im Anschluss sogar einen wesentlichen Teil des Tagesverlustes ausgleichen, aber der Trend bleibt kurzfristig weiterhin negativ. Denn der Ausblick auf das laufende 3. Quartal war enttäuschend. Delta sieht lediglich ein Umsatzwachstum im Jahresvergleich von mageren 2 % bis 4 %, während die Kapazitäten um 5 % bis 6 % steigen, was die sinkenden Ticketpreise widerspiegelt. Wir reden also über einen Angebotsüberhang. 

 

Delta kämpft mit Überkapazitäten

 

Gleichzeitig soll die Profitabilität fallen. Die operative Marge wird nur noch zwischen 11 % bis 13 % gesehen, nach 13,6 % im 2. Quartal. Den „bereinigten“ Gewinn je Aktie sieht man sogar nur noch in einer Spanne von 1,70 bis 2,00 US-Dollar. Das ist eine herbe Enttäuschung, denn der Gewinn liegt damit nicht nur unter dem 2. Quartal, sondern auch weit unter den Erwartungen. Im Schnitt hatte die Wall Street in den vergangenen Wochen einen „bereinigten“ Gewinn je Aktie für das laufende Quartal von 2,14 US-Dollar erwartet. Die Mitte der neuen Prognose von Delta liegt bei 1,85 US-Dollar je Aktie, was eine Enttäuschung von knapp -14 % darstellt. 

 

 

Die Dividende wird dennoch weiter angehoben. Ab dem laufenden September-Quartal verspricht die Airline eine Erhöhung der Ausschüttungen um 50 %. Das muss im Zusammenhang mit der erheblichen Reduktion der Verschuldung gesehen werden. Allein im 1. Halbjahr tilgte das Unternehmen 2,1 Mrd. US-Dollar an Schulden. Und je stärker die Verschuldung sinkt, desto grösser wird der Spielraum für eine sukzessive Erhöhung der Dividende von einem niedrigen Niveau aus. Denn die wiedereingeführte vierteljährliche Dividende lag bisher bei lediglich 0,10 US-Dollar je Aktie. Eine Erhöhung der Dividende um 50 % führt also nur zu einer vierteljährlichen Dividende von 0,15 US-Dollar je Aktie bzw. 0,60 US-Dollar pro Jahr je Aktie. Das entspricht aktuell einer Bruttodividendenrendite von 1,3 % p. a. Wer tiefer gekauft hat, bekommt entsprechend eine höhere Bruttodividendenrendite, die zudem im Zweifel weiter steigen wird, da Delta die Ausschüttungen im Trend erhöhen wird.

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13.07.2024 - Mikey Fritz

 

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