
TUKYSA erhält Zulassung in Europa - Seagen kann damit seine Ziele für 2021 erreichen
2021 verspricht neues Wachstum für Seagen
Die Zulassung von TUKYSA in der Europäischen Wirtschaftsunion ist ausgesprochen wichtig für Seagen. Vor wenigen Tagen meldete das Unternehmen, dass die Europäische Kommission die Vermarktung des Brustkrebsmittels zugelassen hat, deren Wirksamkeit im Hamburger Eppendorf Krankenhaus überprüft worden war. Für Seagen ist dies ein Meilenstein, denn neben dem Medikament PADCEV ist TUKYSA der wichtigste Baustein für weiteres Wachstum in 2021.
Die Zahlen von Seagen für 2020 waren ausgesprochen gut. Und das gilt sowohl für das 4. Quartal als auch für das Gesamtjahr. Im Kern erlöst das Unternehmen seine Umsätze aus drei Quellen: 1) direkte Umsätze mit den eigenen Produkten, 2) aus Nutzungsgebühren und 3) aus Partnerschaften und Lizenzeinnahmen.
Der Gesamtumsatz im 4. Quartal stieg um 107,5 % auf 601,29 Mio. US-Dollar. Erfreulich war dabei insbesondere die starke Performance der ersten Kategorie, den direkten Umsätzen mit eigenen Produkten, die um 77 % auf 294 Mio. US-Dollar stiegen, wobei die neuen Medikamente PADCEV und TUKYSA hauptverantwortlich für das Plus waren. Die dritte Kategorie verzeichnete mit 268 Mio. US-Dollar das stärkste Wachstum (+424 %), was jedoch stark auf einmaligen Effekten beruhte aus der neuen Partnerschaft mit Merck & Co. Die einzige Kategorie, die im 4. Quartal und auch im Gesamtjahr schrumpfte, waren die Nutzungsgebühren, die zuletzt um -45 % auf 39 Mio. US-Dollar nachgaben. Im Vorjahresquartal hatte Seagen zusätzlich eine Meilensteinzahlung in Höhe von 40 Mio. US-Dollar von Takeda erhalten.
Im Gesamtjahr konnte Seagen den Umsatz um 137 % auf 2,18 Mrd. US-Dollar steigern. Ein neuer Meilenstein für das Unternehmen. Und man konnte das Jahr mit einem dicken Gewinn abschliessen. Aus 2,18 Mrd. US-Dollar Umsatz machte man 614 Mio. US-Dollar Gewinn nach Steuern. Das ist eine ordentliche Marge, vor allem wenn man bedenkt, dass Seagen im Vorjahr noch 159 Mio. US-Dollar Miese gemacht hatte.
Ausblick schreckt die Anleger ab
Die Aktien entwickeln sich trotz der ausgezeichneten Zahlen sehr bescheiden. Und das liegt am Ausblick für 2021. Die Nutzungsgebühren sollen mit 125 bis 135 Mio. US-Dollar zwischen den Niveaus von 2019 und 2020 liegen. Also weiterhin kein nennenswertes Wachstum. Besser sieht es da bei der Erwartung an die direkten Umsätze mit eigenen Produkten aus, die im besten Fall bei 1,48 Mrd. US-Dollar gesehen werden, also einer hohen Wachstumsrate von knapp 50 %, die aber unter dem Wachstumsniveau von 2020 bleiben wird.
Das grosse Loch folgt dann in Kategorie 3: Aus Partnerschaften und Lizenzgebühren rechnet das Management mit weniger als 20 Mio. US-Dollar. Das ist sehr defensiv gerechnet, aber ich nehme das mal so hin. Zu Erinnerung: 2020 erlöste Seagen allein in dieser Kategorie 1,05 Mrd. US-Dollar.
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20.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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