Silber gewinnt an relativer Attraktivität
Gold-Silber-Ratio mit Trendbruch
Nun ist es also passiert. Der seit April 2011 Aufwärtstrend des Gold-Silber-Ratios ist diese Woche gebrochen worden. Zudem ist mit Unterschreiten der Marke von 80 Punkten auch die 3-Prozent-Regel für die Signifikanz erfüllt.
Natürlich ist die relative Dynamik von Silber in Bezug auf Gold nicht das einzige Kriterium, um die Perspektiven von Silber zu bewerten, aber ein wichtiges. Vor allem, wenn auch Gold einen neuen Aufwärtstrend begonnen bzw. seinen langfristigen Aufwärtstrend nach mehr als 6 Jahren Konsolidierung wieder aufgenommen hat.
Wie man in der unten stehenden Grafik erkennt, über- und unterschiesst Silber in Endphasen eines Trends gegenüber Gold. Dies war auch 2011 der Fall, als das Gold-Silber-Ratio im Tief bis auf 30,47 fiel. Im Laufe der jahrelangen Korrektur von Gold und Silber hat sich die Underperformance von Silber gegen Gold immer weiter ausgeweitet. Nun aber scheint sich diese Dynamik wieder umzukehren. Es wird also sehr genau zu beobachten sein, ob der Trendbruch kein Fehlsignal ist.
Ein Blick auf die möglichen Gründe für diesen Aufholprozess von Silber ist auch interessant, denn es ist vor allem Silber, welches als inflationssensitiver gilt. Deutet die jüngste Entwicklung also an, dass der Markt steigende Inflationsraten erwartet? Dies erscheint vor dem Hintergrund der chronisch nicht erreichten Inflationsziele der Notenbanken ein Widerspruch. Jedoch lässt die durchgängige Abwertung der Fiatwährungen gegen Gold und Silber ahnen, dass hier mehr im Busch ist, als auf den ersten Blick sichtbar. Sollte sich diese Arbeitshypothese bestätigen, wäre Silber auch zukünftig gegenüber Gold aus Performancesicht zu bevorzugen.
05.09.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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