Was sagt die Charttechnik zu Silber?
Der Silberpreis sieht sehr interessant aus!
Eine charttechnische Analyse des Silberpreises ergibt interessante skaleninvariante Eigenschaften. Diese deuten darauf hin, dass ein Ausbruch des Silberpreises noch im November 2021 bevorsteht. Es dürften damit nicht nur für den Silberpreis einige spannende Tage bevorstehen!
Weltweit steigen die Inflationsraten so schnell, dass die Notenbanken mit ihren Begründungen, warum sie die Zinsen nicht viel stärker anheben, sich langsam aber sicher in die Ecke manövriert haben.
Abgesehen davon, dass die Kapitalmärkte Politikfehler bei der Geldpolitik einpreisen, stellt sich jedoch die Frage, warum die Edelmetalle nicht viel stärker auf die deutlich erhöhten Inflationsraten reagieren.
Je nachdem, welcher Variante der Effizienzmarkt-Hypothese man zuneigt, sind in Bezug auf die Informationseffizienz verschiedene Informationen in den Kursen enthalten. Hinzu stellt der Ansatz von Behavioral Finance die Frage nach dem Gehalt von Chartmustern. Denn sind diese nicht nur zufällig (random walk), können sie zumindest theoretisch eine Quelle von Handelsstrategien sein.
Und auch wenn hier nicht ausführlich auf dieses spannende Thema eingegangen werden kann, so ist doch die Frage angebracht, ob sich nicht auch der Silberpreis dafür eignet.
Nachfolgend sollen einige Argumente dafür angebracht werden. Die darin enthaltende These lässt sich aber in Bezug auf die harte Zeitvermutung in Chart 1 jedoch leicht falsifizieren, nämlich mit Ablauf des 19.11.2021! Dies spricht allerdings nicht gegen die Hypothese an sich, sondern nur gegen die Musterschärfe. Denn die Mustersymmetrie, auf der diese Frist aufbaut, kann weich oder hart sein, und eine weiche Symmetrie widerspricht der harten, aber nicht jeder Symmetrie.
Zunächst sei ein Blick auf den Silberpreis in US-Dollar auf Tagesbasis seit Mai 2021 geworfen, der in Chart 1 sichtbar ist. Darin zeigt sich ein mittelfristiger Abwärtstrend, der am 14.10.2021 überwunden wurde. Gleichzeitig sind darin eine Symmetrieachse und die vermuteten äußeren Enden der umgekehrten Schultern markiert, welche zu einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation gehören. Diese Bodenformation ist auf Tagesbasis das vermutete Konsolidierungsmuster. Die roten Vertikalen stellen die Daten für den Beginn der linken Schulter, die Symmetrieachse und das Ende der rechten Schulter dar. Letzteres wird für den 19.11.2021 vermutet (plusminus ein Handelstag).
Mit Überschreiten der Nackenlinie dieser umgekehrten S-K-S-Formation, welche vom 03.09.2021 stammt und die bei 24,87 Dollar liegt, wäre die Formation beendet und ein neues Kaufsignal auf Tagesbasis ausgelöst.
Diese Bodenformation fügt sich nun in ein weiteres Bodenmuster in Form eines Doppelbodens ein, welches auf Wochencandle-Basis entstanden und das in Chart 2 zu sehen ist. Dieser zeigt, dass auf Tiefstkursbasis der zweite Teilboden am 29.09.2021 ein tieferes Tief als der erste Teilboden erreichte, dessen Tief vom September 2020 bei 21,66 Dollar lag. Dies widerspricht einer strengen Interpretation eines Doppelbodens, in der das Tief des zweiten Teilbodens höher liegen soll als das Tief des ersten Teilbodens. Dies ist der schwache Punkt der Interpretation! Er hat aber eben auch das Zeug zu einer klassischen ,,Bärenfalle‘‘!
Diese Tages- und Wochenmuster passen nun gut in die langfristige Entwicklung des Silberpreises seit der Finanzkrise 2008/2009. Denn nach Erreichen des Zyklushochs von 49,81 Dollar im April 2011 ging es lange und steil abwärts. Dabei bildete Silber einen ausgeprägten großen Doppelboden, welcher ebenfalls (!) mit einer Bärenfalle (Slingshot Move) im Corona-Crash im März 2020 abgeschlossen wurde und an den sich die oben auf Tages- und Wochencandle-Ebene besprochene Entwicklung anschloss.
Darin enthalten ist auch der Bruch des zugehörigen langfristigen Abwärtstrends im Juni 2020. Zudem zeigt sich, dass die erwähnte ,,Bärenfalle‘‘ auf Wochencandle-Basis aus Monatsperspektive gut ins Gesamtbild passt. Denn zwar lag dieses Tief des zweiten Teilbodens auf Wochencandle-Basis tiefer als der erste, jedoch über dem zentralen Ausbruchsniveau des langfristigen Bodens, welches vom Juli 2016 stammt und je nach Börsenplatz bei 21,13 Dollar oder 21,15 Dollar liegt (gelbe Rechtecke in Chart 3).
Nimmt man alle drei Ebenen zusammen, so ergibt sich eine mögliche mustergestützte Interpretation wie folgt: Nach einer jahrelangen Bodenbildung seit 2011 hat Silber im Juni 2020 einen neuen langfristigen Aufwärtstrend begonnen. Zuvor hat sich ein Fehlsignal nach unten in Form einer ,,Bärenfalle‘‘ gebildet.
Nach dem Zyklushoch des folgenden Aufschwungs Anfang August 2020 folgte im Februar 2021 ein Fehlausbruch nach oben (01.02.2021) und eine Konsolidierung der vorangegangenen Gewinne in Form eines Doppelbodens, bei der sich im zweiten Teilboden ebenfalls ein Fehlsignal in Form einer ,,Bärenfalle‘‘ bildete. Insoweit verfügen die Monats- wie auch die Wochenskale über ein ,,selbstähnliches (fraktales)'' Fehlsignal nach unten.
Auf Wochencandle-Basis steht die Ausbildung des zweiten Teilbodens kurz bevor. Dieser zweite Teilboden hat auf Tagesbasis die Form einer umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation, deren Abschluss bei strenger Mustersymmetrie für den 19.11.2021 zu erwarten ist!
Und was ist das Fazit?
Es sieht aus charttechnischer Perspektive sehr gut aus für Silber!
05.11.2021 - Arndt Kümpel
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05.11.2021 22:53:17 Uhr
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