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Übernahmeangebot für die Software AG, Volkswagen investiert in Kanada, Amazon hoch im Kurs bei Analysten und BASF schwächelt zum Wochenende wieder

Auch in schweren Zeiten mangelt es an der Börse nicht an Überraschungen

NTG24 - Übernahmeangebot für die Software AG, Volkswagen investiert in Kanada, Amazon hoch im Kurs bei Analysten und BASF schwächelt zum Wochenende wieder

 

Grundsätzlich werden die Märkte seit einer gefühlten Ewigkeit von den gleichen Themen beherrscht. Vor allem Zinsen und die Konjunktur stehen oftmals im Vordergrund. Langweilig wird es deshalb aber nicht und auf die Anleger warten immer auch einige nicht vollkommen vorhersehbare Entwicklungen.

Am Wochenende etwa wurde bekannt, dass der US-Investor Silver Lake starkes Interesse an der Software AG (DE000A2GS401) aus Darmstadt hat. Wie der „Hessische Rundfunk“ berichtet, werden 30 Euro je Aktie geboten, was einem Aufschlag von rund 50 Prozent zum letzten Schlusskurs entspricht. Insgesamt sollen 2,2 Milliarden Euro für die Übernahme fließen. Die Mindestschwelle für eine Annahme des Angebots liegt bei 50 Prozent zuzüglich einer Aktie, was sich machbar anhört.

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Der Vorstand will den eigenen Aktionären wohl auch empfehlen, das Angebot anzunehmen. Der größte Anteilseigner in Form der Software-AG-Stiftung hat bereits zugesagt, womit 25,1 Prozent der Anteilsscheine bereits in trockenen Tüchern sind. Bleibt abzuwarten, wie die restlichen Anteilseigner reagieren werden. Es riecht aber schwer nach Übernahme und damit nach einem satten Kurssprung für die Software AG-Aktie am Montag.

 

Volkswagen baut in Kanada

 

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Werbebanner EMH PM TradeNicht vollkommen überraschend kommt die Meldung, dass Volkswagen (DE0007664039) in Kanada in eine Batteriefabrik mit gigantischen Ausmaßen investiert. Angekündigt ist ein solches Projekt schon seit einer Weile. Fraglich war bis zuletzt aber noch der genaue Standort und Kanada scheint sich mit großzügigen Subventionen nun über die USA hinweggesetzt zu haben. Umgerechnet neun Milliarden Euro wird Volkswagen für den neuen Standort erhalten.

Dort sollen ab 2027 3.000 Menschen jährlich Batterien mit einem Volumen von bis zu 90 Gigawattstunden herstellen. Ausreichen wäre das für rund eine Million Elektroautos. Volkswagen bastelt also an nicht weniger als der nächsten Gigafactory. Der Bau soll bereits im kommenden Jahr in St. Thomas beginnen, unweit entfernt von der amerikanischen Grenze und der einstigen US-Autometropole Detroit.

 

Amazon: Genug abgestraft?

 

Wenig Neues gibt es derzeit um die Aktie von Amazon (US0231351067) zu berichten, die noch immer unter Ängsten der Anleger vor einer anhaltenden Konsumflaute leidet. Etwas überraschend kommen allerdings die vielen positiven Einschätzungen der Analysten. Jene sehen die Amazon-Aktie mittlerweile sinngemäß als genügend abgestraft an und die meisten sprechen da von ordentlich Aufwärtspotenzial. Es steht ein wenig der Verdacht im Raum, dass der Online-Riese mittlerweile unterbewertet sein könnte.

Davon geht zum Beispiel die US-Bank JP Morgan aus, welche Amazon ein Kursziel von ansehnlichen 135 USD unterstellt und dieses erst kürzlich wieder bestätigt hat. Wohl auch deshalb konnte der Aktienkurs vor dem Wochenende um ansehnliche 3,03 Prozent auf knapp 107 USD anziehen. Sollten die Börsenprofis mit ihrer Einschätzung Recht behalten, würde sich noch mehr als genug weiteres Aufwärtspotenzial ergeben. Nach wie vor hängt die Amazon-Aktie aber an einigen Faktoren, die sich momentan nur schwer bis gar nicht vorhersagen lassen.

 

BASF: Es hat nicht sollen sein

 

Bei BASF (DE000BASF111) sehen ebenfalls viele Beobachter Potenzial, doch die Meinungen gehen hier weit mehr auseinander. Auf Analystenseite gibt es ungefähr genauso viele Optimisten wie Skeptiker zu sehen. Die Anteilseigner haben sich am Freitag offenbar auf letztere Seite gestellt. Die Kurse gaben noch einmal um knapp zwei Prozent nach und verpassten damit zum Wochenende die psychologisch wichtige Linie bei 50 Euro.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas ist schon eine kleine Enttäuschung, angesichts zuletzt enttäuschender Zahlen und noch immer akuter Probleme wie hoher Energiekosten aber wohl nicht die ganz große Überraschung. Es bleibt die Frage im Raum stehen, wie BASF langfristig mit hohen Energiekosten umzugehen gedenkt und ob die Konjunktur im zweiten Halbjahr wieder mehr in Schwung kommt. Wer denkt, solche Fragen zuverlässig beantworten zu können, der erhält auch die Antwort auf die Frage, ob sich ein Investment bei BASF lohnt.

 

Gewohnte Nervosität

 

Auch in den kommenden Tagen und Wochen werden die Anlegerinnen und Anleger sich kaum über mangelnde Aufregung an den Märkten beschweren dürfen. Spätestens im Mai stehen wieder einige Termine an, welche die Börsen durcheinanderwirbeln könnten und die anstehenden Zinsentscheidungen sind da nur die Spitze des Eisbergs. Selbstredend würden die meisten wohl auf all die Aufregung nur zu gerne verzichten. Zumindest wird es aber nicht langweilig und aus der hohen Nervosität ergeben sich zwar unverändert viele Risiken, aber durchaus auch manche Chancen aufgrund der insgesamt doch eher gedrückten Erwartungshaltung.

 

23.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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