MLP: Wird 2024 besser als befürchtet?
Die Bullen scharen sich um die MLP-Aktien - kann der Finanzdienstleister positiv überraschen?
Nach dem Ausverkauf der MLP-Aktien im vergangenen Herbst beginnen sich im Vorfeld der Geschäftszahlen die Bullen wieder um das Papier zu scharen. Was die Börse sehen will, ist, dass die Unsicherheit bezüglich der Prognose für 2024 genommen wird und MLP Ende 2023 besser als befürchtet abgeschnitten hat.
MLP (DE0006569908) muss das Prognose-Vakuum füllen. Im Herbst äusserte sich der deutsche Finanzdienstleistungskonzern zum Geschäftsjahr 2023 und zur Planung für 2025, aber liess das bevorstehende Jahr 2024 aussen vor. Das heisst in der Regel, dass die Geschäftsführung entweder schlechte Zahlen erwartet und daher den Fokus auf das nächstbeste Ziel in der Zukunft richten will, um abzulenken, oder man schlicht und einfach keine Orientierung hat, weswegen man sich Zeit erkaufen will, um eine bessere Prognosesicherheit zu bekommen.
Spätestens am 07. März muss man Farbe bekennen. Die Gesellschaft wird dann den vollständigen Geschäftsbericht für 2023 vorlegen. Man hat sich bisher sehr zurückhaltend zu Prognosen für 2023 geäussert. Lediglich in Bezug auf das EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) hat man eine klare Spanne von 75 bis 85 Mio. Euro genannt. Um das in einen Kontext zu setzen: Mit 76 Mio. Euro würde man auf dem Vorjahresniveau stagnieren, was der aktuellen Umsatzentwicklung entsprechen würde. Allerdings litten die Margen bei MLP in den ersten drei Quartalen, nachdem höhere Investitionen anfielen und die Inflation die Kosten in die Höhe trieb. Käme MLP also am 07. März mit einem EBIT am oberen Ende der Prognosespanne heraus, wäre dies eine positive Überraschung.
MLP: Wird 2024 besser als befürchtet?
Was Frankfurt bei MLP sehen will, ist ein Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro und ein EBIT von mehr als 100 Mio. Euro. Das ist die einfache Formel, die der Finanzdienstleister aber sicherlich nicht 2024 erreichen wird. Zumindest nicht auf Ebene des EBIT. Bei den Erlösen ist durchaus eine Annäherung an die für die Anleger psychologisch wichtige Marke zu erwarten. Was das Geschäft von MLP jedoch weiterhin ausbremst, ist der Einbruch des Immobilienmarktes. Die Schwäche des Marktes belastet den Versicherungsbereich und die Finanzierungsseite. Auf der anderen Seite zeigt sich MLP sehr solide bei der Vermögensverwaltung und hat beste Chancen, mit diesem Geschäftsbereich im 4. Quartal 2023 und im laufenden 1. Quartal 2024 positiv zu überraschen. Ein Margen-Booster ist ohne Zweifel das hohe Zinsniveau. Der stark gestiegene Netto-Zinsertrag hat im vergangenen Jahr viel vom eingebrochenen Immobiliengeschäft abgefangen.
Die Bären haben im Vorfeld der Zahlen ihre Short-Positionen zurückgefahren. Im Herbst hatten die Notierungen im Tief noch 4,41 Euro erreicht, was rund einer Halbierung der Marktkapitalisierung im Vergleich zu den Top-Kursen von Ende 2021 darstellt. Gleichzeitig bestätigte das Tief aber auch das vorherige Tief im Herbst 2022, womit sich dieses Niveau nun als wichtige Unterstützung präsentiert. Die Erholungsrallye stoppte jedoch im Januar und mündete bis dato in einem Seitwärtstrend.
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20.02.2024 - Mikey Fritz
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