Staatsanleihen erreichen Peak
Biden eskaliert Ukraine-Krieg - Staatsanleihen als sichere Häfen gefragt
Kurz vor Ende eskaliert die Biden-Administration noch einmal den Krieg in der Ukraine. Eine überflüssige und für die Europäer gefährliche Massnahme, die im Hinblick auf die bevorstehende Amtsübergabe in Washington keinen Sinn macht. Die Freigabe für Angriffe mit ATACMS Raketen zeigte aber auch eine Schwäche am Kapitalmarkt auf: Die Börse ist nicht vorbereitet auf ein Entgleisen des Ukraine-Krieges.
Die Bedeutung von Staatsanleihen höchster Güte im Portfolio kann man nicht hoch genug einschätzen. Sie sind auf den ersten Blick langweilig und überteuert, aber wenn es darauf ankommt, sind sie das einzige Asset im Portfolio, das im Wert steigen kann. Sie erfüllen genau eine Aufgabe und das ganz ausgezeichnet: Schutz bieten, wenn die Musik aufhört zu spielen.
Staatsanleihen sind gemacht für Situationen wie am Dienstag. Die Eskalation des Ukraine-Krieges durch den erstmaligen Einsatz von ballistischen Kurzstreckenraketen der Amerikaner auf das Gebiet Russlands sorgte an der Börse als initiale Reaktion für Abverkäufe bei Risk-on Assets wie Aktien und zu einer Flucht in sichere Häfen wie beispielsweise deutsche und amerikanische Staatsanleihen. Die Flucht hielt nicht lange an, denn die Russen drohen zwar mit der Ausweitung ihrer Nukleardoktrin, aber ihnen sind de facto die Hände gebunden.
Staatsanleihen bieten besten Schutz
Trump hat mehr als deutlich gemacht, dass er den Ukraine-Krieg beenden wird. Daran hat die Börse auch keinen Zweifel, denn es sind die Waffen der Amerikaner (und das Geld der Europäer), die die Auseinandersetzungen am Leben erhalten. Ohne weitere Waffenlieferungen aus den USA ist ein erzwungener Friedensvertrag unausweichlich und der rationale Weg für die Ukraine. Dass die Biden-Administration daher kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit die Eskalationsstufe im Krieg noch einmal erhöht, ist ebenso unnötig wie auch gefährlich. Nicht für die Amerikaner. Die sitzen weit weg im Trockenen. Aber sehr wohl für die Europäer, denn Russland spekuliert zwar auf den Beginn der Amtszeit von Trump, aber mit den neuen Waffensystemen, die nicht zur Verteidigung, sondern zum Angriff auf Russland dienen, kommt das Risiko ins Spiel, dass die Führung in Kiew versucht Fakten zu schaffen und Ziele in Russland trifft, die einen Gegenschlag auslösen.
Grundsätzlich ist sich die Börse ihrer Sache sehr sicher. Die amerikanischen und deutschen Staatsanleihen werden aktuell mit Discounts im Vergleich zu den Oktoberniveaus gehandelt. Was insbesondere daraus resultiert, dass die Unsicherheit darüber gestiegen ist, wie scharf die Federal Reserve ihren Zinssenkungskurs unter einer Administration Trump fortsetzen wird. Das ist legitim, aber wir wissen auch, dass Trump ein niedriges Zinsniveau bevorzugt und nicht davor zurückschrecken wird, die Federal Reserve öffentlich anzugreifen, wenn diese sich ziert. Die Entwicklung des kurzen Endes ist damit im kommenden Jahr klar vorgezeichnet. Anders die Situation am langen Ende, das durchaus von der Sorge beherrscht werden kann, dass die Inflation länger als bisher eingepreist erhöht bleiben wird.
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20.11.2024 - Mikey Fritz
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