Steinhoff findet noch immer keinen Weg in Richtung Norden und steuert immer mehr in Richtung Absturz
Die Hoffnung versiegt immer mehr
Es gibt durchaus Tage, an denen fällt die Steinhoff-Aktie mit grünen Vorzeichen auf, und das manches Mal auch in einem sehr erfreulichen Tempo. So etwa gestern, als der Titel sich um 2,92 Prozent verbessern konnte. Ein kurzer Blick auf den Chart reicht aber aus, um zu erkennen, dass sich dadurch nur wenig am Abwärtstrend ändert.
Zwar konnte Steinhoff (NL0011375019) den eigenen Aktienkurs am gestrigen Dienstag wieder bis auf 0,952 Euro heben. Damit bleibt es aber unter der wichtigen 10-Euro-Linie und es fehlt auch an jeglichen Signalen für eine wie auch immer geartete Erholung. Langsam, aber sicher scheinen die Bären sich an neue Tiefen heranzutasten, und das mit guten Argumenten auf ihrer Seite.
Bei den meisten Töchtern von Steinhoff laufen die Geschäfte zwar noch überraschend gut. Doch der massive Schuldenberg bleibt der Elefant im Raum. Seit fast einem Jahr warten die Anleger nun schon darauf, dass das Management eine Lösung im Umgang mit Schulden und schmerzhaft hohen Zinsen vorweisen kann. Zuletzt wurde man aber nur mal wieder vertröstet.
Die Thematik ist aufgrund der Vielzahl an Gläubigern komplex und das Geflecht lässt sich kaum mal eben über Nacht aufdröseln. Doch die Zeit drängt und solange es keine nachhaltigen Fortschritte gibt, bleibt die Steinhoff-Aktie an den Märkten mehr oder weniger chancenlos.
Bei Steinhoff ist Abwarten angesagt
Es gibt noch immer einige Frohnaturen, die an der Steinhoff-Aktie festhalten und das große Comeback nur für eine Frage der Zeit halten. Doch auch wenn die Renditechancen in einem solchen Szenario verlockend sind, so bleibt der Verbleib auf der Seitenlinie für den Moment wahrscheinlich die vernünftigste Option. Denn es kann noch immer nicht ausgeschlossen werden, dass Steinhoff an seinen Schulden zugrunde gehen wird und solange ein solches Szenario auch nur entfernt als möglich angesehen werden kann, sind Investments schlicht von einem viel zu hohen Risiko betroffen, als dass sich eine vorbehaltlose Empfehlung aussprechen ließe.
07.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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