Bei Steinhoff sind dramatische Kursbewegungen zu sehen, doch grundsätzlich geändert hat sich erstaunlich wenig.
Bullen und Bären liefern sich einen Schlagabtausch
In den letzten Monaten hat sich bei der Steinhoff-Aktie oftmals wenig bis gar nichts getan. Über mangelnde Kursbewegungen können die Anleger dieser Tage aber wahrlich nicht streiten. In den letzten Tagen fiel die Volatilität so hoch wie schon lange nicht mehr aus. Es fehlt bisher aber an neuen charttechnischen Erkenntnissen.
Im Prinzip springt Steinhoff (NL0011375019) momentan fröhlich zwischen 0,10 Euro und 0,12 Euro hin und her, ohne dass es zu einem Ausbruch in irgendeine Richtung kommen würde. Einen steilen Anstieg zum Ende der vergangenen Woche quittierten die Bären zunächst mit ebenso heftigen Korrekturen. Der gestrige Montag brachte dann schon wieder zeitweise Zugewinne von über zehn Prozent mit sich.
Die schmelzen heute Morgen aber schon wieder dahin und kurz nach Handelsbeginn ging es um 6,17 Prozent auf 0,108 Euro in die Tiefe. Der Kampf um die vielleicht letzten charttechnischen Unterstützungen ist damit voll im Gange und der Ausgang des Ganzen ist weitgehend ungewiss.
Fundamentale Neuigkeiten fehlen derweil, während die Anleger sich weiterhin fragen, ob und wie Steinhoff seine gigantische Schulden- und Zinslast bewältigen kann. Viele können das wahrscheinlich schon gar nicht mehr hören. Doch der Konzern steht und fällt letztlich damit, wie das Management mit den Schulden umgeht. Aufgrund der steigenden Zinsen droht die Lage sich noch weiter zuzuspitzen.
Steinhoff bleibt ein Risiko
Wie schon seit Monaten bleibt die Steinhoff-Aktie vor allem eine Wette darauf, dass dem Konzern der Turnaround noch einmal gelingen wird. In einem solchen Szenario wäre das Aufwärtspotenzial tatsächlich enorm. Dummerweise gibt es dafür aber keine Garantien, während der Gegenwind mit jedem weiteren ereignislosen Tag zunimmt. Aufgrund der hohen Gefahren, welche sich theoretisch bis hin zum Totalverlust ziehen können, kann zu einem Investment weiterhin nicht geraten werden. Nur spekulative Anleger zeigen sich hier interessiert, müssen aber damit rechnen, sich die Finger verbrennen zu können.
27.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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