Steinhoff International Holdings – Signale aus dem Off
Steinhoff International Holdings - wie weiter?
Gut 2 Jahre nach dem Bilanzskandal um den südafrikanischen Möbelhändler Steinhoff International Holdings liegt weiter angespannte Ruhe über dem Unternehmen.
Denn neben dem operativen Geschäft sind es vor allem die Klagen von Anlegern, die die Existenz des Unternehmens bedrohen. In Deutschland wurde gegen Steinhoff eine Sammelklage beim Oberlandesgericht Frankfurt a. M. eingereicht. Ende 2021 endet zudem das Stillhalteabkommen mit den Gläubigern. Werden die Rechtsrisiken bis dahin nicht zu ihrer Zufriedenheit beseitigt, dürfte eine Refinanzierung der riesigen Schulden wenig wahrscheinlich sein.
Bildnachweis: © Siemens Healthcare GmbH
In Südafrika verdonnerte derweil die dortige Finanzaufsicht FSCA Mitte September den Konzern wegen irreführender und falscher Angaben zu einer Strafe von 1,5 Mrd. Rand (92,6 Mio. Euro). Gezahlt werden müssen aber nur 53 Mio. Rand, was jedoch immer noch die höchste Strafe ist, die die FSCA bisher verhängt hat. Einer der größten Aktionäre Steinhoffs ist der Pensionsfonds Südafrikas.
In den letzten Tagen teilte der Konzern auch den Zeitplan für die kommenden Monate mit. Am 12. November ist eine außerordentliche Hauptversammlung geplant, auf der der Vorschlag des Aufsichtsrats entschieden werden soll, Mazars Accountants zum gesetzlichen Abschlussprüfer der Gesellschaft zu wählen.
Der Aktienkurs dümpelt derweil weiter der Nulllinie entgegen und zieht Zocker an. Ein Blick in die letzte Präsentation des Vorstandes zeigt allerdings, dass auch dieser Wert heiße Luft sein könnte. Denn CEO Louis du Preez rechnete vor, dass das konsolidierte Eigenkapital der Firma - 521 Mio. Dollar oder – 0,13 USD je Aktie beträgt.
Fazit: Es bleibt unklar, wie das Unternehmen die zunehmenden konjunkturellen Risiken auffangen kann, die die Fortbestehensprognose zusätzlich belasten. Da die Umschuldung sowohl von der operativen Besserung als auch von der Entledigung von Rechtsrisiken abhängt, sinkt per saldo die Chance auf ein Happy End. Wir empfehlen, die Aktie weiterhin zu meiden.
07.10.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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