Im hohen Tempo stürzt die Aktie von Steinhoff derzeit in Richtung schon fast vergessener Kursstände
Das sieht überhaupt nicht gut aus
Die Enttäuschung der Anleger von Steinhoff wird mit jedem Tag sichtbarer. Zwar scheint es mit dem Konzern rein an den Konzernzahlen gemessen in die richtige Richtung zu gehen. Die größte und wichtigste Frage bleibt aber weiterhin ungeklärt.
Die dreht sich unverändert um die enorme Schulden- und Zinslast von Steinhoff (NL0011375019). Letzter droht mit den zu erwartenden Zinserhöhungen von Seiten der EZB sogar noch an Brisanz zuzunehmen. Einen überzeugenden Plan, wie diese Herausforderung gemeistert werden soll, konnte Steinhoff bis dato noch nicht vorlegen. Zuletzt hieß es lediglich, dass die Aktionäre darüber zu gegebener Zeit ein Update erhalten sollen.
Angesichts der mehr als schlechten Stimmung an den Märkten scheint es sich mit der Geduld der Anteilseigner aber endgültig erledigt zu haben. Nachdem die Steinhoff-Aktie bereits den Support bei 0,15 Euro verpasste, scheint es derzeit ungebremst in die Tiefe zu gehen. Auch heute startete der Titel verlustreich und gab im frühen Handel um 3,36 Prozent nach. Der Kurs ist damit schon bei 0,1237 Euro gelandet.
Damit wurden die Zugewinne von Ende des letzten Jahres schon wieder nahezu vollständig aus der Hand gegeben und wie gehabt lebt die Steinhoff-Aktie kaum mehr als von der puren Hoffnung. Hoffnung darauf, dass irgendwann doch noch einmal das große Comeback gelingen wird und der Konzern sich wieder zu einem kerngesunden Unternehmen wandelt.
Nichts zu machen bei Steinhoff
Völlig unmöglich ist ein solcher Wandel freilich nicht. Allerdings war das Ganze schon zu Zeiten von Nullzinsen eine echte Herausforderung und mit Blick auf steigende Zinsen und eine mögliche Rezession dürfte es umso schwieriger werden, Steinhoff in die richtige Richtung zu lenken. Die Zeit spielt dabei gegen den Konzern. Denn sollte es nicht gelingen, die Schulden in den Griff zu bekommen, so wäre eine Zahlungsunfähigkeit mittelfristig noch immer kein Ding der Unmöglichkeit. Es ist nur verständlich, dass viele Anleger sich da schon frühzeitig verabschieden.
06.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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