Die Sorgen bei Steinhoff werden nicht kleiner und manche Anleger befürchten das Schlimmste
Hier muss dringend etwas passieren
Ein weiteres Mal scheiterte Steinhoff gestern daran, nachhaltig positive Signale an den Börsen zu hinterlassen. Ein kleiner Ausflug über den wichtigen Widerstand bei 0,20 Euro fand ein jähes Ende. Mit Kursverlusten von 3,4 Prozent ging es am Donnerstag wieder bis auf 0,197 Euro abwärts. Dass es nicht so recht zu Kauflaune kommen will, hat nachvollziehbare Gründe.
So konnte Steinhoff (NL0011375019) im Dezember und Januar zwar für einige gute Nachrichten sorgen und für den Moment eine Abwicklung des eigenen Konzerns verhindern. Die ist aber noch immer nicht endgültig vom Tisch. Auch nach einer Einigung mit den Gläubigern sitzt das Unternehmen auf einem gigantischen Schuldenberg, der sich auf rund 9,7 Milliarden Euro beläuft.
Noch immer wurden öffentlich keine Pläne darüber kommuniziert, wie diese schwere Last unter Kontrolle gebracht werden soll. Die Zeit drängt dabei, denn eine Rückzahlung ist eigentlich bis Ende des laufenden Jahres vorgesehen, was selbst unter optimalen Umständen ohne zu übertreiben als ein Ding der Unmöglichkeit bezeichnet werden darf.
Wahrscheinlich wird Steinhoff sich noch einmal etwas Zeit erkaufen können und die Frist etwas nach hinten verschieben können. Es braucht aber dringen eine Perspektive, wie das Schuldenproblem dauerhaft gelöst werden soll. Eben das fehlt jetzt schon seit einer ganzen Weile und entsprechend ist die etwas enttäuschende Entwicklung der Steinhoff-Aktie wohl kaum eine Überraschung.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Völlig aufgegeben haben die Anleger die Steinhoff-Aktie noch nicht und die Aussicht auf das große Comeback irgendwann in der Zukunft ist für einige noch viel zu verlockend, um jetzt schon das Handtuch zu schmeißen. Dadurch kann das Papier immerhin den Sturz in Kursregionen verhindern, welche noch vor einem Jahr auf der Tagesordnung standen. Unter den aktuellen Bedingungen ist der Titel aber weiterhin keine Empfehlung wert, da die Risiken schlicht viel zu hoch ausfallen. Maximal auf der Watchlist ist die Steinhoff-Aktie in der gegenwärtigen Lage noch gut aufgehoben.
11.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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