Erneut sprechen die Aktionäre von Steinhoff sich klar gegen Restrukturierungspläne des Managements aus
Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem Steinhoff bei der Hauptversammlung bereits mit seinen umstrittenen Restrukturierungsplänen scheiterte, erteilten die Aktionäre dem Ganzen auch bei der jüngsten Abstimmung im Rahmen des WHOA-Verfahren eine klare Absage. Rund 90 Prozent der Anleger sprachen sich gegen die Pläne aus, welche von vielen Beobachtern auch als Enteignung angesehen werden.
Im Prinzip hat sich am grundsätzlichen Vorschlag auch nicht viel geändert. Die Gläubiger sollten weite Teile des Unternehmens erhalten, wollen aber weder beim enormen Schuldenberg noch bei der nicht tragbaren Zinslast irgendwelche Einschnitte machen. Die Anleger sollten da mit ein paar Krümeln und sämtlichen Pflichten abgespeist werden. Dass jene sich dies nicht einfach so gefallen lassen würden, war wohl abzusehen. Wie es mit Steinhoff (NL0011375019) nun weitergehen mag, bleibt abzuwarten.
Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn bereits per Ende Juni droht dem Konzern die Zahlungsunfähigkeit. Aus dem Management wurde die angepeilte Lösung gerne als alternativlos bezeichnet. Anlegerschützer schätzen das aber etwas anders ein und kommen zu dem Schluss, dass die Assets von Steinhoff sehr wohl die Schulden abdecken könnten.
Steinhoff: Der Ball liegt bei den Gerichten
Steinhoff selbst könnte den geplanten Restrukturierungsplan nun noch dem Gericht vorlegen, welches im Zweifel die Zustimmung der Aktionäre ersetzen könnte. So ließen sich die umstrittenen Pläne vielleicht noch mit der Brechstande durchsetzen, so die Richter dies denn als sinnvoll erachten. Bisher wurden aber noch keine konkreten weiteren Schritte angekündigt.
Gemunkelt wird darüber, dass Steinhoff alternativ auch andere Maßnahmen ergreifen könnte, darunter der eine oder andere Börsengang von noch immer profitablen Töchtern. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass es mit der Aktie am Mittwoch um 17,8 Prozent auf 0,015 Euro in die Höhe ging. Auch hier fehlen aber offizielle Ankündigungen und wie gehabt sind vor allem Spekulanten bei der Steinhoff-Aktie aktiv.
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02.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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