Die Bullen lassen sich bei Steinhoff einfach nicht unterkriegen
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Wenn es in jüngster Zeit mal etwas über Steinhoff zu lesen gab, dann war das zumeist negativer Natur. Sowohl einige Experten als auch ganz normale Anleger äußerten sich skeptisch zu den Zukunftsaussichten des Unternehmens, trotz der erfolgreichen Einigung mit den Gläubigern und einigen weiteren Erfolgsmeldungen aus dem Januar.
Was Steinhoff (NL0011375019) nach wie vor schwer belastet, sind die enormen Schulden, die zu weiten Teilen schon zu Ende des laufenden Jahres fällig werden. Wie der Konzern bis dahin schätzungsweise über neun Milliarden Euro auftreiben soll, steht in den Sternen. Selbst mit weiteren massiven Verkäufen wird das kaum gelingen, mit den normalen Umsätzen aus dem laufenden Geschäft schon gleich dreimal nicht.
Wahrscheinlich wird das Unternehmen sich nochmal einen Aufschub holen können, was die fundamentale Problematik aber auch nur in die Zukunft verlagert. Viele Anleger waren es leid, auf einen Lösungsvorschlag des Managements zu warten und so ging es mit den Kursen zuletzt mehr als steil in Richtung Süden. Von rund 0,32 Euro fiel die Steinhoff-Aktie bis in Richtung 0,20 Euro, zeitweise sogar noch tiefer.
Immerhin scheinen die Bullen sich hier ein Herz gefasst zu haben und die charttechnisch nicht unwichtige Linie bei 0,20 Euro wird nun schon seit einigen Tagen sehr erfolgreich verteidigt. So auch am gestrigen Donnerstag, als Steinhoff sich sogar um 4,7 Prozent auf 0,219 Euro verbessern konnte. Das ist noch nicht genug für ein fulminantes Comeback, Hoffnungen auf eine Bodenbildung werden aber immer größere.
Die großen Fragezeichen
Ob das bereits der Ausgangspunkt für eine weitergehende Erholung sein könnte und sich damit ein Investment jetzt lohnt, lässt sich kaum beurteilen. Dafür verhält Steinhoff sich an den Märkten zu wankelmütig, was sich mit Kriegsausbruch in der Ukraine nur noch weiter intensiviert hat. Die derzeitige Stabilität nach unten ist hübsch anzusehen, an sich aber noch kein Grund, um schon die Sektkorken knallen zu lassen.
18.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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