Auch bei Steinhoff stirbt die Hoffnung zuletzt
Bessere Zeiten in Sicht?
Die Anleger meinten es mit Steinhoff im laufenden Jahr bisher alles andere als gut. Trotz einiger sehr erfreulichen Entwicklungen gelang es dem Konzern nicht, die Aktionäre restlos von der ganz großen Wende überzeugen zu können. Stattdessen sorgen hohe Schulden und vor allem erdrückende Zinsen weiterhin für große Sorgen.
Der Abwärtstrend erreichte erst kürzlich eine neue Stufe, als Steinhoff (NL0011375019) unter die Linie von 0,15 Euro fiel und damit die vielleicht letzte charttechnische Unterstützung verpasste, welche den Titel noch vor einem Sturz zurück in Richtung 0,12 Euro bewahrte. Zumindest heute gibt es aber wieder einmal Hoffnungen darauf, dass es endlich wieder positive Signale zu sehen geben könnte.
Mit einer überzeugenden Strategie zum Umgang mit dem Schuldenberg ist zwar nicht zu rechnen. Die südafrikanische Beteiligung Pepkor wird aber im Laufe des Vormittags frische Zahlen servieren. Sollten die überzeugen können, wären das auch für Steinhoff gute Nachrichten und tatsächlich können sich dadurch auch ansehnliche Kursgewinne ergeben.
Im frühen Handel zeigten die Aktionäre sich schon mal etwas optimistisch. Kurz nach Handelsbeginn konnte Steinhoff heute um immerhin 1,9 Prozent auf 0,147 Euro zulegen und damit einen weiteren Kursrutsch zunächst verhindern. Wie nachhaltig das Ganze letztlich ist, lässt sich wohl nur abwarten. Wahrscheinlich ist es aber gesund, die eigenen Erwartungen für den Moment nicht allzu sehr in die Höhe zu schrauben.
Davon hängt alles ab
Im Allgemeinen dürfte Pepkor durch die vielen wirtschaftlichen Probleme derzeit zwar nicht allzu sehr betroffen sein. Für den Gesamtkonzern Steinhoff sieht das aber schon anders aus und gerade die anhaltende Konsumschwäche dürfte nicht eben dazu führen, dass die Lage sich entspannt. Zudem bestehen ernsthafte Zweifel daran, ob der Konzern in Zeiten von steigenden Zinsen eine erfolgreiche Umschuldung auf die Beine bekommen wird. Die Steinhoff-Aktie bleibt mit solchen Faktoren im Hinterkopf eine schwer spekulative Angelegenheit, bei der die Risiken sich bis in Richtung Totalverlust ziehen. Träumereien von neuerlichen Kursexplosionen sind zwar nicht ganz unberechtigt, gehören für den Moment aber noch ins Reich der Phantasie.
27.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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