Der Gegenwind für die Aktie von Steinhoff nimmt zu
Wann gibt es endlich Neuigkeiten?
Zum ersten Mal seit rund fünf Jahren fand bei Steinhoff kürzlich wieder ein Analystentag statt, was von einigen Beobachtern als ein Stück mehr Normalität angesehen wird. Großartige Neuigkeiten gab es dabei jedoch laut dem „Nebenwerte Magazin“ nicht zu vernehmen und genau das scheint der Aktie des Konzerns ein wenig zum Verhängnis zu werden.
Schon seit Monaten warten die Anleger ungeduldig auf Neuigkeiten darüber, wie Steinhoff (NL0011375019) seine enorme Schulden- und Zinslast zu senken gedenkt. Letztere sorgt derzeit jährlich für Belastungen von etwa einer Milliarde Euro. Zwar lieferten die Töchter des Unternehmens zuletzt erfreuliche bis hervorragende Zahlen ab. Das reicht aber schlicht nicht aus, um den Aktionären eine ernsthafte Perspektive zu eröffnen.
So reagierten die Anleger letztlich auf die nicht vorhandenen Neuigkeiten mit einem kräftigen Kursrutsch am Montag. Mit einem Minus von 4,55 Prozent ging es für die Aktie von Steinhoff gestern bis auf 0,1448 Euro zurück. Die wichtige Linie bei 0,15 Euro ist damit noch nicht unbedingt endgültig verloren. Sie rückt aber immer weiter in die Ferne, was nichts Gutes vermuten lässt.
Immerhin stellte sich Steinhoff einigen Fragen rund um die notwendige Restrukturierung und es gab einen Überblick über die diversen Verpflichtungen. Gewissheit haben Anleger nun unter anderem darüber, dass es in absehbarer Zeit keine Dividendenzahlungen geben wird und dass ein Börsengang von Mattress Firm sich erst einmal auf unbestimmte Zeit in die Zukunft verschiebt. Zwar verspricht ein solcher zusätzliche Liquidität. Doch im aktuellen Börsenumfeld würde sich das nach Ansicht von Steinhoff schlicht nicht lohnen.
Die Zeit drängt
Es hat sich in jedem Fall gezeigt, dass sich hinter den Kulissen so einiges tut bei Steinhoff. Eine fertige Lösung für die mannigfaltenen Probleme kann das Unternehmen aber nicht vorweisen. Genau eine solche erwarten viele Aktionäre und je länger eine ernsthafte Perspektive auf sich warten lässt, desto mehr wird Steinhoff an der Börse unter Druck geraten.
02.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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