Wie Steinhoff seine Anleger im Dunkeln tappen lässt
Das Vertrauen bröckelt immer weiter
Die Steinhoff-Aktie startete recht furios mit vielen guten Nachrichten ins laufende Jahr – nur um dann unsanft in die Tiefe zu fallen. Das ungelöste Problem mit dem enormen Schuldenberg ist nicht nur bis heute ungelöst. Es wächst mit steigenden Zinsen sogar weiter an und aus Anlegersicht scheint sich derzeit kein Ausweg zu zeigen.
Im Rahmen der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen, über welche die Anleger nicht unbedingt erfreut waren, gab Steinhoff (NL0011375019) nun zumindest ein kleines Update zur aktuellen Lage. Demnach finden wohl Gespräche mit den Gläubigern statt, mit denen die schwierige Lage etwas abgemildert werden soll. Dabei sollen wohl auch schon Fortschritte erzielt worden sein.
Wie genau die aussehen könnten, ließ Steinhoff aber offen, und das kommt bei den Anteilseignern überhaupt nicht gut an. Die warten schon seit einer kleinen Ewigkeit darauf, dass der Konzern eine Perspektive für die Zukunft erkennen lässt. Stattdessen müssen sie beobachten, wie der Schuldenberg immer weiter wächst und Steinhoff selbst aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage vor schwierigen Zeiten warnt.
Ein Kaufrausch lässt sich auf diese Weise wahrlich nicht auslösen und so bewegt die Steinhoff-Aktie sich momentan schon wieder schnellen Fußes in Richtung Kurskeller. Mit einem Abschlag von 5,4 Prozent am Montag fiel der Titel bis auf 0,152 Euro zurück und kommt damit der enorm wichtigen Linie bei 0,15 Euro verdächtig nahe. Wenn hier nicht bald etwas passiert, könnte der nächste Kurssturz nicht lange auf sich warten lassen.
Quo vadis?
Dass Steinhoff sich in einer äußerst herausfordernden Lage befindet, ist wahrlich keine Neuigkeit mehr. Grundsätzlich könnten die Anleger darüber auch mit der Hoffnung auf ein großes Comeback irgendwann in der Zukunft hinwegsehen. Das fällt aber umso schwerer, je weniger Informationen es zur derzeitigen Lage und dem weiteren Ausblick gibt. Steinhoff verprach zwar, den Anlegern zu gegebener Zeit ein Update zu geben. Nach dieser langen Zeit ohne größere Neuigkeiten reicht das aber schlicht nicht aus, um die Aktie zu tragen.
28.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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