Steinhoff sorgt mit einem satten Kurssprung für eine angenehme Überraschung
Ist die Wende geglückt?
Die Steinhoff-Aktie entwickelte sich im laufenden Jahr zuletzt zu einer der größten Enttäuschung an den Märkten. Erst im Januar konnte der Konzern hochoffiziell und mit richterlicher Bestätigung eine Einigung mit seinen zahlreichen Gläubigern erwirken und damit eine Liquidation erst einmal abwenden.
Hoffnungen darauf, dass Steinhoff (NL0011375019) damit die ganz große Wende gelingen könnten, lösten sich im Laufe der letzten Monaten aber mehr und mehr in Luft auf. Aufgrund fehlender Perspektiven rund um die Zukunft des durch einen Bilanzskandal schwer angeschlagenen Möbelkonzerns verabschiedeten sich die Anleger immer schneller von dem Titel. Das ließ die Kurse bereits an den Rande eines veritablen Crashs purzeln.
Obwohl Nachrichten weiterhin ausblieben, fassten die Bullen sich am Dienstag nun aber nochmal ein Herz und beförderten die Steinhoff-Aktie um gleich 22,6 Prozent in die Höhe. Das reichte aus, um den Kurs per Handelsschluss bis auf 0,195 Euro zu heben. Damit hat Steinhoff nun wieder eine echte Chance darauf, die Linie bei 0,20 Euro zu überschreiten und sowohl charttechnisch als auch psychologisch Kaufsignale zu generieren.
Ob es dazu tatsächlich kommen wird, lässt sich aber nur abwarten. Es ist zwar erfreulich, dass die Käufer die etwas bessere Stimmung am Dienstag für derart hohe Kursgewinne nutzten. Bei der nächsten Abverkaufswelle könnten jene sich aber auch schnell wieder in Luft auflösen und eine weitere Phase der Korrektur ist momentan alles andere als unwahrscheinlich.
Eine riskante Angelegenheit
Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen, ist die Aktie von Steinhoff weiterhin mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten. Denn die größten Probleme im Form des massiven Schuldenbergs bestehen nach wie vor und nicht wenige Anleger dürften sich daran jeden Tag aufs Neue erinnern. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass der eine oder andere den jüngsten Kurssprung lediglich als Chance für Verkäufe ansieht. Rote Vorzeichen im heutigen Handel wären da keine Überraschung.
04.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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