Nach einem kurzen Ausflug in die Höhe bewegt Steinhoff sich wieder auf altbekanntem Niveau
Alles beim Alten
Die Steinhoff-Aktie wirkt schon seit Längerem angezählt. Dennoch wagten die Bullen sich vor wem Wochenende noch einmal aus der Deckung hervor und gönnten dem Titel einen spontanen Ausflug in Richtung Norden. Dabei gelang es zeitweise sogar, die charttechnisch wichtige Linie bei 0,15 Euro zu passieren.
Die Freude darüber hielt aber nicht lange. Denn bereits am Freitag musste Steinhoff (NL0011375019) die dezenten Zugewinne der vergangenen Woche wieder vollständig aus der Hand geben. So ging es mit 0,144 Euro ins Wochenende, womit der Titel auf Wochensicht sogar leichte Verluste verzeichnen musste. Der Hoffnung auf das große Comeback wird damit einmal mehr ein empfindlicher Schlag versetzt.
Das ist in gleich mehrfacher Hinsicht enttäuschend. Zum einen schmerzt es natürlich, dass die Anleger einmal mehr Verluste hinnehmen mussten. Zum anderen werden es die Bullen nach dem erneuten Fehlschlag in Zukunft nicht einfacher haben, Angriffe nach oben zu wagen.
Dafür gibt es allerdings auch weiterhin keinen Grund. Man würde sich wünschen, über Steinhoff etwas Neues berichten zu können. Doch der Konzern lässt seit einer ganzen Weile nichts von sich hören; zumindest nichts, was für die Anleger relevant wäre. Letztere warten noch immer auf ein Update dazu, wie die hohen Schulden sowie die enorme Zinslast in Zukunft bewältigt werden sollen.
Steinhoff – ein Fest für Zocker?
Solange es dazu keinen halbwegs überzeugenden Plan gibt, bleibt die Steinhoff-Aktie kaum mehr als eine Wette darauf, dass der Konzern noch einmal die Kurve kriegen wird. Derartige Investments als riskant zu bezeichnen, dürfte schon eine veritable Untertreibung darstellen. Natürlich ergeben sich Chancen auf massive Zugewinne, sollte Steinhoff an seiner Ausgangslage noch einmal etwas ändern können. Mit Blick auf die hohe Inflation und steigende Leitzinsen könnten die Ausgangsbedingungen derzeit aber kaum schlechter sein. Es gibt also mehr als genug Grund für Skepsis.
22.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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