Wie entwickelt sich das Goldangebot?
Rückgang großer Goldvorkommen wirft seinen Schatten voraus
Die geringe Ausbeute bei der Suche nach bedeutenden Goldvorkommen bringt die Minenunternehmen zunehmend dazu, sich auf ihre vorhandenen Lagerstätten zu konzentrieren.
Dies hat allerdings auch zur Folge, dass die Liste von großen, qualitativ hochwertigen Goldlagerstätten immer kürzer wird. Diese aber werden benötigt, um die in die Jahre gekommenen aktiven Lagerstätten, die sich der Erschöpfung nähern, ersetzen zu können.
Der Anteil der Erkundungsbudgets für frühe Projekte ohne Vorlauf ist seit den 90er Jahren um rund 50 % gesunken.
In der jährlichen Analyse von ,,S&P Global Market Intelligence‘‘ zeigt sich, dass in den vergangenen 3 Jahren keine größeren Goldvorkommen mehr entdeckt wurden.
Es wurden im Laufe des vergangenen Jahrzehnts nur 25 Goldlagerstätten entdeckt, welche Gold von nur rund 154,3 Mio. Unzen enthalten. Dies macht allerdings nur 7 % des gesamten Goldes aus, welches seit den 90er Jahren entdeckt wurde.
Die Folge: Die Goldminen-Unternehmen konzentrieren sich auf ihre fortgeschrittenen Förderprojekte und entwickelt ihre bereits bekannten, noch unerschlossenen Lagerstätten, anstatt auf die Suche nach neuen Funden zu gehen.
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Interessant, und je nach Perspektive herausfordernd, ist auch die geografische Lage der neuen Funde. Die Funde in den afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten machen mit einem Anteil von 102,3 Mio. Unzen rund zwei Drittel der gesamten neuen Funde von 154,3 Mio. Unzen aus. Die Funde in Kanada und den USA machen gleichzeitig nur rund 17 % der neuen Goldfunde aus.
Von den gesamten 154,3 Mio. Unzen Gold, die bei 25 neuen Entdeckungen in den vergangenen 10 Jahren lokalisiert wurden, befinden sich 70 % in den 10 größten Lagerstätten.
Die Analyse von ,,S&P Global Market Intelligence‘‘ betont deshalb die Bedeutung zusätzlicher Suchaktivitäten für eine ausreichende Ersatzrate sich erschöpfender Goldvorkommen. Denn die Branche konzentriert sich schon seit Längerem nicht mehr auf den regelmäßigen Ersatz auslaufender Förderprojekte. Die aktuelle Corona-Pandemie dürfte dies noch weiter erschweren.
Fazit
Der lange Vorlauf bei der Suche nach neuen Goldlagerstätten und die großen Finanzierungsprobleme gerade für kleinere Explorerunternehmen dürften mittelfristig einen dämpfenden Einfluss auf die weltweite Goldproduktion haben. Die These von ,,Peak Gold‘‘, also ein Fördermaximum, könnte sich deshalb als realistischer erweisen als bislang gedacht.
11.05.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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