Activision Blizzard überrascht nach Serie von Negativschlagzeilen mit positivem Q2-Bericht
Ein Licht am Ende des Tunnels?
Nach dem erschreckenden Sexismus-Skandal legte der Gaming-Konzern am Dienstag überraschend starke Zahlen für das zweite Quartal vor. Die Aktie reagierte mit einem leichten Kursplus. Nun sieht sich Activision Blizzard mit einer weiteren Klage konfrontiert.
Der Computer- und Videospiel-Konzern Activision Blizzard (US00507V1098) legte jüngst seinen Geschäftsbericht für das zweite Quartal vor. Demnach konnte der in Santa Monica ansässige Konzern, der unter anderem für seine Videospiele wie „Call of Duty“ oder „World of Warcraft“ bekannt ist, einen Nettoumsatz von rund 2,30 Milliarden US-Dollar nach rund 2,0 Milliarden US-Dollar im Vorjahr erzielen. Damit hat der Konzern die Analystenschätzungen, die sich zuvor auf 2,27 Milliarden US-Dollar beliefen, übertroffen. Für das Gesamtjahr 2021 stellt das Unternehmen Activision Blizzard einen Umsatz von rund 8,52 Milliarden US-Dollar bei Gewinnen je Aktie von 3,08 US-Dollar in Aussicht.
Der Berg an Skandalen wächst
Trotz der positiven Quartalszahlen liegt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weiterhin auf dem am 21. Juli bekanntgewordenen Sexismus-Skandal und der einhergehenden Klage des Bundesstaats Kalifornien. Berichte über Diskriminierungen und sexueller Belästigungen am Arbeitsplatz sorgten in den Medien für große Schlagzeilen, sodass die Aktie des Videospiel-Konzerns am Dienstag bei 65,95 Euro ein neues 6-Monats-Tief markierte. Nach Bekanntgabe der aktuellen Zahlen für das zweite Quartal erholte sich der Kursverlauf etwas und liegt derzeit bei 69,66 Euro.
Infolge der Negativschlagzeilen traten der Blizzard-Präsident J. Allen Brack als auch der stellvertretende Leiter der Personalabteilung Jesse Meschuck zurück. Des Weiteren lasten dem Unternehmen die empörten Reaktionen über die ersten Statements seitens der Unternehmensleitung an. Die Kritik der Mitarbeiter innerhalb des Konzerns trifft vor allem CEO Bobby Kotick, der sich erst nach Tagen des Schweigens an die Öffentlichkeit wandte. In seinem Brief an alle Mitarbeiter räumte der CEO ein, dass erste Reaktionen auf den Skandal unsensibel gewesen seien und man in Zukunft Diskriminierung, ungleiche Behandlung und Belästigungen entgegenwirken wolle, um allen Mitarbeitern eine sichere Arbeitsumgebung bieten zu können.
Wie ebenfalls bekannt wurde, sollen nun auch mehrere Aktionäre gegen Activision Blizzard Klage eingereicht haben. Sie werfen Kotick und weiteren Verantwortlichen vor, dass den Anlegern bewusst Informationen bezüglich der schweren Vorwürfe vorenthalten wurden. Zudem trage die Unternehmensleitung die Schuld am starken Wertverlust der Aktie.
05.08.2021 - Marlen Böttcher - mb@ntg24.de & Nadine Kurch - nk@ntg24.de
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