Ein Blick auf Gold, Silber & Co. vom größten Vermögensverwalter Europas
UBS mit differenziertem Blick auf die Edelmetalle im Jahr 2021
Die Schweizerische Bankgesellschaft (UBS) ist in der Vermögensverwaltung nicht irgendwer. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zählt die Schweizer Großbank mit ihren Hauptsitzen in Zürich und Basel zu den weltweit größten Vermögensverwaltern. Zum Ende des Jahres 2019 belief sich das verwaltete Vermögen im Bereich Global Wealth Management des Bankkonzerns auf eine Summe von rund 2,635 Billionen US-Dollar.
Wenn auch nur ein Teil der durch die UBS verwalteten Vermögen entsprechend der eigenen ,,Hausmeinung‘‘ ausgerichtet wird, ist der Effekt auf die Preise der jeweiligen ,,Assets‘‘ umso größer, je kleiner der Markt ist.
Mit Blick auf die Edelmetalle hat die zuständige UBS-Sparte nun ihren Ausblick mitgeteilt. In Ihrer Analyse unter der Überschrift ,,Edelmetalle im Jahr 2021: Silber und Platin heller als Gold‘‘ rechnet ,,UBS Global Wealth Management‘‘ in diesem Jahr mit einem niedrigeren Goldpreis. Der Konzern geht auch davon aus, dass Gold im 1. Quartal 2021 zwar Unterstützung durch niedrige US-Realrenditen und einen abwertenden US-Dollar erfahren sollte, ab Jahresmitte aber unter Druck geraten könnte. Gegen Jahresende könnte Gold dann bis auf 1.800 US-Dollar je Unze sinken. Bedingung für dieses Szenario: Eine Verbesserung der makroökonomischen Bedingungen, sobald die Auswirkungen der Pandemie nachlassen.
Des Weiteren die Bank davon aus, dass sich sowohl Silber als auch Platin und Palladium aufgrund ihres größeren Einsatzes in der Industrie in diesem Jahr besser entwickeln werden als Gold. In der Spitze sieht man den Silberpreis bei 30 US-Dollar, Platin bei 1.250 US-Dollar und Palladium bei 2.900 US-Dollar.
Wir hatten bereits mehrfach auf die derzeitige Dynamik bei den von uns favorisierten Edelmetalle Silber und Platin hingewiesen. Im Detail schreiben die Analysten der UBS dazu:
Silber dürfte Gold in den Schatten stellen
,,Die Outperformance von Silber gegenüber Gold im 2. Halbjahr 2020 dürfte – unterstützt durch bessere Konjunkturaussichten – im Jahr 2021 anhalten. Ein zyklisches Nachfragewachstum und die Konzentration der Entscheidungsträger auf Dekarbonisierung sowie erneuerbare Energien dürfte den Einsatz in der Industrie fördern. Zu über 50% wird Silber in Solaranlagen und der Elektronik verwendet. Sobald sich die Wachstumsaussichten verbessern, erwarten wir, dass das Gold-Silber-Verhältnis auf 65x und damit den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2017 nachgeben wird. Das bedeutet, dass wir bis zum Ende des 1. Quartals einen Anstieg der Silberpreise auf USD 30 je Feinunze und danach einen leichten Rückgang auf USD 27 je Feinunze bis zum Ende des Jahres 2021 prognostizieren.
Höhere Platinmetallpreise durch Industrienachfrage
Weil der Platinmarkt auf sein zehntes Jahr mit einem Defizit zusteuert, erwarten wir bis zum Ende des Jahres 2021 einen Anstieg auf USD 1250 je Feinunze. Die hohe Nutzung in der Industrie (rund 60% der Gesamtnachfrage) und die bessere Wirtschaftstätigkeit dürften die Preise stützen. Auch Palladium wird wohl durch eine Erholung der industriellen Nachfrage Auftrieb erhalten. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung und rechnen für das Jahr 2021 mit einem Anstieg auf USD 2900 je Feinunze. Weil der Palladiummarkt aber klein und das Handelsvolumen gering ist, sollten nur Anleger mit einer hohen Risikotoleranz eine Investition in Erwägung ziehen. Die beträchtliche Abhängigkeit des Metalls von der Nachfrage nach Autokatalysatoren könnte ebenfalls belasten, sobald die hohen Preise Substitutionseffekte auslösen (der Palladiumpreis beträgt inzwischen das 2,2-Fache des Platinpreises).‘‘
Fazit
Abschließende Empfehlung der Bank: ,,In diesem Jahr erkennen wir also Anlagechancen bei Edelmetallen, empfehlen aber einen differenzierten Ansatz. Edelmetalle gefallen uns weiterhin als eine potenzielle Möglichkeit zur Renditeverbesserung. Anlegern mit hoher Risikobereitschaft empfehlen wir daher Long-Positionen in Platin und Palladium.‘‘
Auch wir gehen davon aus, dass dieses Anlagejahr durch anhaltende Turbulenzen, sowohl realwirtschaftlich, pandemisch, monetär, sozial und auf den Kapitalmärkten, welche diese Dynamik reflektieren, geprägt ist. Dies lenkt das Augenmerkt bei der Geldanlage sowohl auf ein konsequentes Risikomanagement, aber auch auf die Trends, welche zu einer Outperformance führen können. Nimmt man die UBS Argumente auf, so lohnt es sich, über einen Ausbau seines Edelmetall-Exposures bei Silber und Platin nachzudenken!
15.01.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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