Anhaltende Divergenz bei Gold in China
Weiter Abschläge beim Goldkauf in China
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sind die Abschläge beim Goldkauf in China zuletzt auf ein Rekordhoch gestiegen.
Die Discounts für physisches Gold erreichten dabei ein neues Hoch gegenüber dem Spot-Preis von Gold. Dabei lastet die Corona-Pandemie weiterhin auf der Konsumentennachfrage. Und selbst in Indien schafft es zuletzt selbst ein Preisrückgang des Goldpreises nicht, die Konsumentennachfrage zu beleben.
In China, dem weltgrößten Nachfrager des gelben Metalls, wird physisches Gold seit Februar 2020 mit einem Abschlag zum Spotpreis angeboten.
Dieser Discount erreichte in der vergangenen Woche eine Spanne von 75 – 100 US-Dollar, nachdem diese zuvor bei 60 – 70 Dollar gelegen hatte.
Der Benchmark-Preis für Gold notierte dabei um 1.948 Dollar je Feinunze, nachdem er am 07.09.2020 ein Hoch bei 2.072,50 Dollar erreicht hatte.
Und obwohl chinesische Schmuckhersteller vor dem kommenden Festival am 25. August mehr Gold kauften, konnten sie die stärkeren Verkäufe nicht ausgleichen, sagte Samson Li, ein Analyst bei Refinitiv GFMS in Hongkong.
In Indien ging der Gold-Future in der vergangenen Woche auf 52.400 Rupien je 10-Gramm-Barren nach einem Rekord von 56.191 Rupien zurück.
Ashok Jain, Eigner des Großhändlers Chenaji Narsinghji in Bombay, sagte, dass die Schmucknachfrage seit Wochen gedämpft sei. Und nun sei selbst die Investmentnachfrage nach Gold durch die hohe Preisvolatilität auf dem Rückzug.
Die Prämien für den Kauf physischen Goldes gegenüber dem offiziellen Goldpreis gingen in der vergangenen Woche von 4 Dollar auf rund 2 US-Dollar zurück. Im offiziellen Goldpreis sind Importsteuern und Verkaufsgebühren enthalten.
Unterdessen berichtet Reuters aus Singapur von einer steigenden Nachfrage nach Gold und Silber im Zuge der wieder sinkenden Preise. Der vorherige Anstieg hatte eine hohe Aufmerksamkeit bei privaten Investoren gefunden, stellte Vincent Tie, Verkaufsmanager beim Edelmetallhändler Silver Bullion fest. Die Prämie für den Verkauf physischen Goldes in Singapur liegt zurzeit bei 1 – 1,5 Dollar je Feinunze.
Fazit
Die Prämienentwicklung für physisches Gold in Asien ist weiter uneinheitlich. Bislang lösten fallende Edelmetallpreise sowohl in China und Indien, aber auch in anderen asiatischen Ländern eine steigende Nachfrage aus. Dass dies derzeit nicht überall der Fall ist lässt vermuten, dass es weitere Einflussfaktoren gibt, die derzeit noch auf der effektiven Konsumentennachfrage lasten. Dazu gehören auch administrative Beschränkungen, aber auch Restriktionen seitens der Geschäftsbanken, insbesondere in China. Insgesamt bleibt eine nachhaltige Erholung auch davon abhängig, wie auf eine zweite Infektionswelle des Corona-Virus reagiert wird und wie lange diese andauert.
19.08.2020 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de
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