CATALENT und SARTORIUS STEDIM als Alternativen zu BIONTECH, MODERNA und CUREVAC – Neukäufe Strategiedepot Aktien Konservativ
Update zum Strategiedepot Aktien Konservativ 07.02.2021 - Teil 3
Angesichts eines bisher eher enttäuschenden und den MSCI WORLD-Index seit Depotaufnahme underperformenden Abschneidens der Aktie von FAIR ISAAC (US3032501047) haben wir den Titel, der derzeit zudem Gefahr läuft, seinen seit März 2020 bestehenden Chartaufwärtstrend zu verletzen, innerhalb unseres Strategiedepots AKTIEN KONSERVATIV gestern zur Markteröffnung der NYSE zum Verkauf gestellt und hierbei bei einem Verkaufskurs von 471,93 USD gegenüber unserem Einstandskurs von 433,92 USD dennoch in lokaler Währung einen Kursgewinn von + 8,8 % realisiert.
Der weltweit tätige, gleichermaßen stark in den USA wie auch im internationalen Ausland tätige Entwickler diverser unternehmerischer Prozessautomatisierungs-, Sicherheits-, Betrugspräventions- und Compliance-Softwares hatte am 28.01. für das 1. Geschäftsquartal 2020/21 (per 31.12.) zwar eine sehr auskömmliche Nettogewinnsteigerung um + 52 % gegenüber dem Vorjahr präsentiert und damit auch die Analystenschätzungen deutlich hinter sich gelassen.
Die gleichzeitige Umsatzsteigerung um nur + 5 % auf 312 Mio. USD fiel jedoch enttäuschend mager aus und verfehlte die Analysten-Konsensschätzung von 320 Mio. USD (= + 7 %) ziemlich klar.
Darüber hinaus tätigte Fair Isaac trotz seines üblicherweise hoch wachstumsstabilen Technologie-Profils entgegen den sonstigen Usancen innerhalb dieses Sektors nicht einmal andeutungsweise Aussagen, geschweige denn Prognosen zum Geschäftsverlauf des laufenden Quartals, was zwar möglicherweise den konzerninternen Richtlinien von Fair Isaac entsprechen mag, aber gerade in der jetzigen schwierigen Corona-Phase ohne Zweifel für eine weiter gesteigerte Zurückhaltung unter den Anlegern sorgt.
Aufgrund dieser somit derzeit etwas kritischer gewordenen Nachrichten- und Chartlage um Fair Isaac, der unter diesen Aspekten zeitgleich ein nicht allzu attraktives KGV (2022e) von 38 entgegensteht, haben wir daher den Titel mit gestriger Eröffnung der NYSE nun zum Verkauf gestellt.
Aktienchart: FAIR ISAAC (in US-Dollar)
Den Verkaufserlös von Fair Isaac haben wir gleichfalls mit gestriger Börseneröffnung der NYSE nun in die im S & P 500-Index vertretene Aktie der CATALENT INC. (US1488061029) reinvestiert.
Die aktuell mit einer Aktienmarktkapitalisierung von rd. 21 Mrd. USD ausgestattete Catalent Inc. hat ihren Hauptsitz im US-Bundesstaat New Jersey und entstand 2007 als „Kronjuwelen“-Abspaltung des immer noch börsennotierten, operativ aber nun schon seit langem sehr bescheiden dastehenden Pharmazie-, Krankenhaus- und Laborausrüsters CARDINAL HEALTH (US14149Y1082).
In ihrer sehr ausgewogenen weltweiten Ausrichtung (per Geschäftsjahresende Juni 2020: Umsatzanteil USA 56 %, Europa 32 % und übrige Regionen der Welt 12 %) ist die Catalent Inc., deren Übernahme nach bestätigten Presseberichten kurzzeitig auch schon einmal 2016 ergebnislos durch die Schweizer LONZA (CH0013841017) geprüft wurde, ein international führender Bio- und Pharmazietechnologie-Konzern, der seinen Geschäftsfokus zum einen in der Entwicklung und Herstellung von pharmazeutischen Einsatzstoffen und biologischen Präparaten für Protein-, Zell- und Gentherapien, zum anderen jedoch auch in der Entwicklung innovativster Medikamenten-Verabreichungstechnologien besitzt.
Die von Catalent entwickelte Methodenpalette in der Arzneimittelverabreichung reicht von der oralen Einnahme, über die Injektion und Inhalation, bis hin zu Gels und Salben.
In dieser breitesten und hoch innovativen Positionierung sowohl im Bereich der Entwicklung von Medikamenten bzw. ihren Einsatzstoffen wie auch unterschiedlicher Formen ihrer Einnahme hat Catalent mit ihren derzeit rd. 15000 Mitarbeitern (davon rd. 2500 Wissenschaftler und Medizintechniker) in weltweit über 30 Forschungs- und Produktionslaboren im Laufe ihrer Unternehmensgeschichte bislang nicht weniger als 70 Mrd. Medikamentendosen nach über 5000 klinischen Testreihen hergestellt und verfügt aktuell über rd. 1100 verschiedene Entwicklungspatente, 550 laufende Pharmaentwicklungs- und Biologika-Projekte, eine Erfolgsbilanz von zuletzt jährlich 180 neuen Produktzulassungen (dabei branchenweit hervorragender Anteil von über 50 % erfolgreichen US-amerikanischen FDA-Zulassungen ihrer Produktentwicklungen) sowie eine aktuell bestehende Forschungs- und Entwicklungspipeline von weiteren 700 Produkten.
Zu den weltweit über 1000 Kunden der Pharmazie- und Biotechnologie-Branche, die Catalent aktuell mit ihren Pharmasubstanz- und Verabreichungslösungen beliefert, zählen nahezu lückenlos alle führenden Weltkonzerne dieser Branche, wie u.a. Pfizer, Johnson & Johnson, GlaxoSmithKline, Novartis, Roche und Teva Pharmaceuticals.
Darüber hinaus ist Catalent natürlich auch in der produktiven wie logistischen Unterstützung von Covid 19-Impfstoff-Entwicklungen derzeit ein weltweit überaus gefragter Kooperationspartner, von denen die international bekanntesten Vakzin-Hersteller MODERNA, ASTRAZENECA und JOHNSON & JOHNSON aktuell zu den wichtigsten Auftraggebern zählen, ergänzt durch eine Vielzahl weiterer Auftraggeber der 2. Reihe, wie z.B. ARCTURUS THERAPEUTICS (mRNA-Vakzin-Kandidat), SPICONA (proteinbasierter Vakzin-Kandidat) und HUMANIGEN (Entwicklung monoklonaler Covid 19-Antikörper).
Es ist somit festzuhalten, dass in dieser Eigenschaft und Profilstruktur ihrer Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten Catalent nicht nur in der Tat eine extreme Geschäftsverwandtschaft zu der schweizerischen LONZA besitzt und weltweit wohl ihren derzeit schärfsten Konkurrenten darstellen dürfte, sondern darüber hinaus wegen ihrer höchst aktiven Involvierung in sehr viele aktuelle Corona-Impfstoffherstellungsprozesse (und gerade auch z.B. wegen ihrer bestehenden Moderna-Partnerschaft) unseres Erachtens ebenso eine prädestinierte Ergänzungsgelegenheit zu bestehenden Aktien-Investments in MODRNA, BIONTECH und CUREVAC darstellt.
Für eine derartige sinnvolle und perspektivisch mit Sicherheit sehr aussichtsreiche Abrundung bestehender AnIagen in BioNTech, Moderna und Curevac bringt die Aktie von Catalent derzeit ideale Bewertungsvoraussetzungen mit, da sich nach der bereits von Mitte 2014 bis Mitte 2020 (Geschäftsjahresende: Juni) eingetretenen Vervierfachung des Konzerngewinns vor Steuern (Steuern selbst aufgrund Veränderungen immaterieller Entwicklungserträge stets sehr schwankend) nach dem herrschenden Analystenkonsens von Mitte 2020 bis Mitte 2023 nicht weniger als eine weitere Ver-3,5-Fachung des Gewinns vor Steuern und gar mehr als eine weitere Vervierfachung des Konzernreingewinns eintreten dürfte.
Und auch mit dem bereits am 02.02. publizierten Ergebnis zum 2. Quartal 2020/21 (per 31.12.20) übertraf Catalent die Konsensprognosen der Analysten deutlich, indem gegenüber dem Vorjahr ein kräftiger Umsatzanstieg um + 26 % sowie gar eine Nettogewinnausweitung um + 40 % ausgewiesen wurden.
Unter diesen Aspekten und ihrer unbestrittenen Weltmarktführungs-Position in allgemeinen Pharma- / Biotech-Entwicklungspartnerschaften (gerade auch in der jetzigen Corona-Phase) ist die Aktie von Catalent, auch nach derzeitiger einheitlicher Analystenkonsensschätzung, mit einem aktuellen KGV (06/2023 e) von lediglich 31 (z. Vgl. KGVs 2022e bei LONZA 38; bei ebenso stark partnerschaftsabhängiger EVOTEC gar 105) als hochgradig unterbewertet einzustufen, weshalb wir den Titel in seinem historisch dennoch vergleichsweise begrenzten Volatilitätsprofil gestern mit Eröffnung der NYSE selbst nun auch in das Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV neu hineingekauft haben.
Chart: CATALENT INC. gegen MSCI WORLD – Index (jeweils in Euro)
Darüber hinaus haben wir mit gestriger Eröffnung der Börse Paris aus ähnlichen Überlegungen zur angekündigten Herstellung einer Aktieninvestitionsquote von 93 % gegen einen Liquiditätsabbau den Titel von SARTORIUS STEDIM (FR0013154002), der französischen Biotechnologie-Tochter der deutschen SARTORIUS AG, nun auch im Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV neu aufgenommen.
Bereits vor 3 Tagen hatten wir diese Neuallokation ebenso im Strategiedepot VERMÖGENSSTREUUNG getätigt, so dass wir für detailliertere Hintergrundinformationen zu diesem Neukauf in den beiden genannten Depots daher nochmals auf unser entsprechendes analytisches Argumentarium vom 09.02. verweisen.
12.02.2021 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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