AMD, EVOLUTION GAMING: Themendepot Spiele & Social Media
Update zum Themendepot Spiele & Social Media 12.02.2020
Im Umfeld der freundlichen Aktienmärkte, deren Kursanstiege zuletzt von ausgeprägten Wachstumswerten dominiert wurden, entwickelte sich vom ersten Tag der Auflage am 03.03.2020 an auch das neu geschaffene Themendepot SPIELE & SOCIAL MEDIA prächtig und weist per 12.02. nunmehr auf Euro-Währungsbasis bereits eine Nettoperformance (excl. Dividendenzahlungen) von + 8,1 % auf. In Schweizer Franken-Umrechnung beläuft sich die Nettorendite seit Depotstart gegenwärtig auf + 7,7 %.
Abgesehen von der Begünstigung durch die positiven Aktienmarktbedingungen sehen wir uns durch diese Anfangsperformance bisher auch vollauf in unserer generellen strategischen Überlegung hinter dieser Depotauflegung und -ausrichtung bestätigt, dass elektronisches Spielen über Handys, Spielekonsolen oder am PC/Laptop quer durch alle Altersschichten künftig einen zunehmenden Platz in der Alltagsgestaltung vieler Menschen einnehmen wird, sei es in Form von Abenteuer-, Strategie-, Sport-, Quiz-, schulischen Lern- oder Glücksspielen. Da diese Spiele auch zunehmend in Gruppen gespielt werden, also gleichzeitig einem sozialen Interaktions- wie Wettbewerbsgedanken folgen, und daher auch in zunehmendem Maße mit den Inhalten klassischer sozialer Netzwerke verknüpft werden, berücksichtigen wir in diesem Depot daher ergänzend auch Aktien aussichtsreicher Netzwerkplattformen, die entweder ihrerseits direkt von der weltweiten Ausbreitung des Elektronische Spiele („Gaming“)-Trends profitieren oder diesen umgekehrt über dort gegründete „Community“-Zusammenschlüsse noch weiter fördern.
Das weltweit anhaltend stabile Wachstum des „Gamings“, quer über alle Gerätequellen hinweg (jedoch fraglos zunehmend dominiert von mobilen Handy-Spielen) mag auch nachstehende Graphik verdeutlichen.
Graphik: Globale Umsatzentwicklung von Gaming-Software
Angeführt wird die bislang sehr erfreuliche Entwicklung des Themendepots SPIELE & SOCIAL MEDIA derzeit von den Aktien des schwedischen Online-Glücksspiel-Herstellers EVOLUTION GAMING GROUP (SE0012673267 / seit Einstand + 27,2 %) sowie der unter anderem auch stark in der Entwicklung von Spiele- und Graphik-Chips tätigen US-amerikanischen ADVANCED MICRO DEVICES (US0079031078 / seit Einstand + 15,1 %).
ADVANCED MICRO DEVICES (AMD) befindet sich bereits seit 2016 - nur unterbrochen von einer einer einjährigen Seitwärtsbewegung vom 1. Quartal 2017 bis 1. Quartal 2018 - in einem zunehmend dynamischen Aktienaufwärtstrend und entwickelt in einer weltführenden Marktposition zum einen mit einem dominierenden Konzernumsatzanteil von rd. 60 % anwendungsspezifische sog. „Logik-“Halbleiter, die vor allem der perfektionierten 2D-, 3D- und 4D-Darstellung von Computer- und Mobilphone-Bildern (auch in animierter / bewegter Form) dienen wie aber auch der professionellen Darstellung von Graphiken, die heutzutage ebenfalls immer häufiger auch mit interaktiven Modifikationsmöglichkeiten ausgestattet werden. Diese Chipentwicklungen erfolgen vornehmlich für die Spieleindustrie, richten sich jedoch ebenso auch an private PC-Nutzer mit vorrangigem Interesse an jeglicher perfektionierter Bild- und Graphikgestaltung. Zum anderen betätigt sich der bereits 1969 gegründete und in Santa Clara / Kalifornien ansässige Halbleiterspezialist (aktuelle Aktienmarktkapitalisierung rd. 63 Mrd. USD) mit einem verbleibenden Konzernumsatzanteil von 40 % in der Entwicklung von hoch komplexen chipgesteuerten Anwendungslösungen ausschließlich für den gewerblichen Bedarf (Division Enterprise, Embedded & Semi Custom Solutions), die vor allem z.B. der Prozesssteuerung im elektronischen Verkehrswesen oder auch simulativ steuerbaren / veränderlichen 3D- und 4D-Graphikgestaltungen für die Erforschung und Perfektionierung z.B. von Gebäude-, Automobil- und Medizintechnik-Designs wie auch Statiken dienen.
Nach einem sehr holprigen und volatilen (per Saldo jedoch immer noch positiven) Aktienjahr 2018, was von der zunehmenden Eskalation des Handelskriegs zwischen USA und China geprägt war, ist der Aktientrend seit Anfang 2019 nur noch in einem Zug mit wachsender Dynamik aufwärtsgerichtet, nachdem zunehmend offensichtlich wurde, dass der Konzern trotz eines in 2018 noch 70%-igen Umsatzanteils in Asien (davon fast 40 % allein in China) in den letzten Quartalen die Auswirkungen des Handelskriegs sowie einer erheblichen Dämpfung des Asien-Geschäfts bestens wegstecken konnte. So ergaben die am 28.01. präsentierten Zahlen zum 4. Quartal / Gesamtjahr 2019 zur Freude der Analysten und Investoren, dass trotz des Handelskriegsausbruchs und des Mankos des 70 %-igen Absatzes in Asien der Gesamtjahresumsatz dennoch um 4 % gegenüber 2018 gesteigert werden konnte. Zwar brach das gesamte Asiengeschäft von AMD in den 3 Hauptabsatzländern China (- 30 %), Japan (- 30 %) und Singapur (- 20 %) massiv ein, jedoch konnte dies durch rasant wachsende Absatzerfolge in den USA (+ 33 %), Europa (+ 62 %) und übrigen Regionen der Welt (+ 50 %) mehr als ausgebügelt werden. Zudem, und auch dies honorieren Analysten wie Investoren derzeit sicherlich, hat die USA-China/Asien-Krise in 2019 zu einer deutlich ausgewogeneren Umsatzgewichtungsverschiebung dahingehend geführt, dass bei AMD per Ende 2019 nun nur noch 60 % des Umsatzes auf den asiatischen Kontinent entfielen (dabei Rückgang des Umsatzanteils in China von 40 % auf nur noch 26 %), während die restlichen Regionen der Welt nunmehr 40 % zum Konzernumsatz von AMD beisteuern.
Wir sehen diese Ausbalancierung der regionalen Umsatzanteile in 2019 nun als eine sehr gute Basis dafür an, dass AMD in Ihrer Weltmarktführungseigenschaft für Graphikchips und -karten in 2020 nun sehr solide weiter wachsen und dabei natürlich künftig auch zusätzlichen Rückenwind durch die zunehmende Entspannung des US-chinesischen Handelskonflikts erhalten wird. Die Ausbreitung des Corona-Virus in Asien dürfte zwar die Entwicklung des Chinageschäfts von AMD in 2020 beeinträchtigen, jedoch zumindest im Bereich gewerblicher Graphikhalbleiter dürfte das Geschäft von AMD in China/Asien nun wieder sehr robuste Wachstumsraten aufweisen. Analysten erwarten im Konsens daher für 2020 nun konzernweit einen Umsatzsprung von immerhin + 30 %, gepaart sogar mit einer Verdreifachung (!) des Nettogewinns. Da das hiermit korrespondierende Aktien-KGV (2020e) von 60 infolge rasant fortgesetzter Geschäftsexpansion in 2021 weiter deutlich auf rd. 40 zurückgehen dürfte (gleichbedeutend mit einem weiteren Anstieg des Nettogewinns um + 50 %), halten wir diese Aktienbewertung derzeit für vollauf plausibel und nachvollziehbar und sehen in dem Titel weiter ein positives Kurs- wie auch durchaus Überraschungspotenzial für die Zukunft.
Chart: EVOLUTION GAMING GROUP gegen OMX Nordic - Index (in SEK)
Mit Abstand stärkster Wert seit Auflegung des Themendepots SPIELE & SOCIAL MEDIA ist bisher jedoch die Aktie der schwedischen EVOLUTION GAMING GROUP, die seit dem 03.02. um über 27 % nach oben schnellte und ihren Trend zu einer immer erratischer werdenden Outperformance gegenüber allen Welt-Aktienindizes damit aktuell scheinbar vollständig widerstandsfrei fortsetzt.
Der Hintergrund der zunehmenden Outperformance der Evolution Gaming Group ist selbstverständlich in deren grundlegendem, einzigartigen Geschäftsprofil zu sehen, welches wir auch bereits am 12.01. im Zusammenhang mit der ebenso erfolgten Neuaufnahme des Titels in unser Strategiedepot AKTIEN SPEKULATIV näher vorgestellt hatten. Denn während die allermeisten weltführenden Online-Spieleentwickler, wie z.B. Activision Blizzard, Electronic Arts oder die französische Ubisoft Entertainment ihre Spieleformate direkt für den Endkundenmarkt konzipieren (hierbei also ein erhöht risikoträchtiges sog. Business-to-Consumer / B2C-Geschäft betreiben), ist Evolution Gaming ein reiner Spielekonzept-Entwickler für den gewerblichen Weiterentwicklungs- und Vermarktungsbedarf und deckt damit ausschließlich den weit risikoärmeren B2B / Business to Business-Bereich ab. Der Konzern entwickelt hierbei also ausschließlich alle nur denkbaren Basisplattformen von elektronischen Spielformen, die die jeweiligen gewerblichen „B2C“-Kunden in eigener Modifikation und Variation weiterentwickeln und anschließend an den jeweiligen privaten Endkundenmarkt vertreiben. Die wesentlichen Spielearten, die Evolution Gaming in dieser gewerblichen Programmierfunktion entwickelt, decken dabei vor allem den Glücksspielbereich ab, und beinhalten neben diversen Rouletteversionen u.a. auch Online-Systemlösungen für Blackjack, unterschiedliche Pokervarianten, Baccarat, Würfelspiele ud Sportwetten. Zu den über 200 B2B- Plattformkunden von Evolution Gaming zählen z.B. selbst weltführende Spiele- und Wettanbieter wie Betway, BWin, 888Casino, Genting, Interwetten.Com, Pokerstars.Com, Sportingbet, Unibet und William Hill.
Da Evolution Gaming diese Spielsysteme weltweit (Umsatzanteile 65 % Europa, 14 % Asien, 6 % USA, 15 % Reste der Welt) über nicht weniger als 7000 Mitarbeiter vertreibt, und führende global tätige Onlinespiele-Entwickler heutzutage üblicherweise durchweg über eine Endkundennutzerzahl zumindest im sechsstelligen Bereich verfügen, kann daher also davon ausgegangen werden, dass durch die Anzahl von über 200 „B2B-Multiplikatoren“ die Spiele-Basissysteme von Evolution Gaming letztlich an eine Endkundschaft adressiert sind, die sich - zudem geographisch wie altersgruppenspezifisch hoch diversifiziert – anzahlmäßig weltweit zumindest im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich bewegen dürfte. Diese weltweit einzigartige Kundennetzwerk- und Wettbewerbspositionierung garantiert Evolution Gaming bis dato daher Ertragserzielungen einer Stabilität, wie sie im Segment der Online-Spiele bisher weltweit kaum erreicht werden, und sich daher auch konsequent in einer entsprechend gewaltigen Aktien-Outperformance widerspiegeln.
Dieser absoluten Ausnahmeposition blieb heute, am 12.02., Evolution Gaming auch weiterhin nicht das Geringste schuldig, als der Konzern sein Ergebnis zum 4. Quartal / Gesamtjahr 2019 publizierte, dass den Aktienkurs auf einen Schlag um weitere + 14 % nach oben beförderte. Denn diese Zahlen waren einmal mehr an Brillianz kaum zu übertreffen. So konnte in 2019 gegenüber dem Vorjahr der Umsatz um 49 %, der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) um 70 % sowie der Reingewinn gar um 79 % gesteigert werden - verbunden gleichzeitig mit einer EBITDA-Marge, die nicht weniger als 52,7 % betrug! Und allein im 4. Quartal wurde diese „astronomische“ Ergebnisentwicklung sogar noch einmal leicht beschleunigt, indem der Umsatz gegenüber dem 4. Quartal 2018 um 51 %, der operative EBITDA-Gewinn um 77 % sowie der Nettogewinn sogar um 84 % ausgebaut wurde!
Und auch der B2B-Kernkundenstamm von Evolution Gaming wurde in 2019 (unter anderem) gleich um zwei weitere eminent wichtige weltweit führende Glücksspieladressen ausgebaut: Zum einen mit der irischen Flutter Entertainment PLC (börsennotiert mit 8 Mrd. Euro Aktienmarktkapitalisierung), die die europaweit führenden britischen Glücksspiel- und Sportwettenanbieter Paddy Power und Betfair unter ihrem Dach vereinigt; zum anderen mit der Gewinnung von Penn National Gaming als neuem Plattform-Kunden (ebenfalls börsennotiert mit 4,2, Mrd. USD Aktienmarktkapitalisierung), bei dem es sich um einen USA-weit führenden Betreiber diverser Casinos, Pferderennbahnen und Video-Spielhallen handelt, deren Automaten künftig ebenfalls mit den Basissystemen von Evolution Gaming ausgestattet werden.
Wir sehen daher auch weiterhin kaum einen Faktor, der dem gewaltigen Ertrags- und Gewinnwachstum von Evolution Gaming mittel- bis längerfristig irgendeinen Einhalt gebieten könnte, und stufen die Aktie selbst auf dem jetzigen Kurs- und KGV (2020e)-Niveau von „nur“ 31 - mit zusätzlichem Raum für weitere KGV-Absenkungen aufgrund künftiger positiver Ergebnisüberraschungen – somit noch immer als unterbewertet ein.
12.02.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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