Steinhoff trotzt der miesen Laune an den Märkten
Ein heißer Ritt
Am Donnerstag schien es an den Märkten nur ein einziges Thema zu geben und das waren Zinssorgen in den USA. Dort verdichten sich die Hinweise, dass die Fed früher und stärker als bisher gedacht durchgreifen könnte. Abgesehen von den Bankentiteln gerieten dadurch so ziemlich sämtliche Aktien unter Druck mit nur wenigen Ausnahmen.
Eine davon war gestern Steinhoff (NL0011375019), wo es satte Zugewinne in Höhe von 8,55 Prozent zu sehen gab. Allerdings hat das Papier sich derzeit nicht nur von langweiligen fundamentalen Überlegungen verabschiedet. Es scheint in seiner ganz eigenen Welt zu existieren und gibt auch nicht mehr viel auf die allgemeine Stimmung an den Märkten.
Zustandegekommen ist die hohe Volatilität bei dem Titel, nachdem der Konzern im Dezember überraschend eine Einigung mit den letzten Gläubigern verkünden konnte. Das ließ die Anleger regelrecht in Euphorie ausbrechen und zu einem gewissen Teil hält die auch noch weiterhin an. Immerhin bewegen die Kurse sich mit gut 0,27 Euro auf einem Niveau, von dem viele vor wenigen Monaten nicht einmal zu träumen gewagt hätten.
Es bleiben aber nun mal auch letzte Zweifel, welche derzeit ein Comeback im größeren Maßstab noch verhindert. Allem voran wäre da die Tatsache, dass es für den angestrebten Vergleich noch keine Zustimmung der Gerichte gibt. Ferner gibt es berechtigte Zweifel darüber, ob das Unternehmen in Zukunft überhaupt Gewinne erwirtschaften kann.
Bereit machen!
Endgültige Antworten wird es so schnell nicht unbedingt auf bestehende Fragen geben. Zumindest einige neue Signale sind aber noch vor Monatsende zu erwarten. Die Gerichte werden dem Vergleich sehr wahrscheinlich zustimmen, das ist auch schon längst eingepreist. Viel spannender werden aber die nächsten Ergebnisse, die für den 28. Januar erwartet werden. Jene werden Anlegern eine Ahnung davon geben, ob es in Zukunft schwarze Zahlen zu sehen geben wird. Bis dahin ist bei der Aktie von Steinhoff eine hohe Schwankungsbreite vorprogrammiert. Spätestens bei 0,30 Euro dürften die Bären wieder aktiv werden und es kann problemlos im gleichen Tempo wie gestern auch wieder in die Tiefe gehen. Da sind starke Nerven auf Seiten der Anteilseigner gefragt.
07.01.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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