Edelmetalle: Platin und Palladium klar im Plus, Gold und Silber behauptet
US-Arbeitsmarktzahlen und Industrie-Einkaufsmanager-Indizes Mai heute im Fokus
Im Vorfeld erneut hoch relevanter US-Konjunkturdaten-Publikationen (US-Arbeitsmarkt-Daten und Industrie-Einkaufsmanager-Indizes Mai) verbuchen am heutigen Handelstag unter den 4 Haupt-Edelmetallen um 13:40 Uhr die konjunkturzyklischsten Edelmetalle Platin und Palladium bisher klare Zugewinne, während die defensiveren / zinssensitiveren Edelmetalle Gold und Silber insgesamt gut behauptet tendieren.
So notiert heute um 13:40 Uhr Gold (TVC:GOLD) gegenüber seinem Vortagesschluss um + 0,2 % fester bei 1967 USD, während Silber (TVC:SILVER) mit 23,51 USD völlig unverändert auf seinem Vortages-Schlussstand liegt. Unter den konjunkturzyklischsten Edelmetallen legt Platin (TVC:PLATINUM) hingegen um + 0,7 % auf 1008 USD zu, Palladium (TVC:PALLADIUM) verzeichnet sogar einen Anstieg um + 1,0 % auf 1386 USD.
Nach dem perspektivischen Performance-Verhaltensmuster der zinssensitivsten Edelmetalle Gold und Silber versus den konjunkturreagibleren Edelmetallen Platin und Palladium zueinander ist die bisherige heutige Outperformance von Platin und Palladium aus unserer Sicht nur dadurch erklärbar, dass durch die heutigen US-Konjunkturdaten-Vorlagen die Analysten zwar tendenziell weitere Belege einer zunehmenden US-Wirtschaftsabkühlung erwarten, andererseits in diesem Falle aber eine künftig gelockerte Leitzinspolitik der FED verbunden mit perspektivisch zumindest halbwegs behaupteten US-Wirtschaftswachstumsraten erwartet werden könnte.
Heutige US-Wirtschaftsdaten für den Mai dürften weitere Konjunkturabkühlung signalisieren
Die heute Nachmittag wichtigsten zur Publikation anstehenden Wirtschaftszahlen sind inklusive der Konsenserwartungen der Ökonomen im Einzelnen die folgenden:
Zunächst wird um 14:15 Uhr der monatliche Neueinstellungs-Bericht privatrechtlicher US-Unternehmen im Mai publiziert (sog. ADP-Report), für den die Analysten von 170.000 Neubeschäftigungen verglichen mit 296.000 im April ausgehen, also bereits in dieser Hinsicht eine Abkühlung der Arbeitsmarktverhältnisse in den USA erwarten.
Gleiches wird tendenziell auch um 14:30 Uhr für die Wochen-Publikation der neuesten US-Arbeitslosenhilfe-Erstanträge erwartet, deren Anzahl nach den Prognosen der Ökonomen gegenüber der Vorwoche marginal von 229. 000 auf 235.000 gestiegen sein sollte.
Gleichfalls werden um 14:30 Uhr jedoch noch im Nachgang für das gesamte zurückliegende 1. Quartal sowohl die Unternehmens-Produktivitätsentwicklungen außerhalb der Landwirtschaft (auf Quartalsbasis mit – 2,7 % nach noch + 1,7 % im 4. Quartal 2022 erwartet) wie aber auch inflationsperspektivisch wesentlich relevanter die Lohnstückkostenentwicklungen (erwartet + 6,3 % (!!) nach „nur“ + 3,2 % im 4. Quartal 2022) bekanntgegeben.
Sollte vor allem der Lohnstückkosten-Druck im 1. Quartal tatsächlich derart hoch oder sogar noch stärker ausgefallen sein, könnten dies die Edelmetalle eventuell mit empfindlichen Abschlägen, im gegenteiligen Fall jedoch durchaus auch mit weiteren klaren Zugewinnen quittieren. Um 15:45 Uhr bzw. 16:00 Uhr erfolgen schließlich auch noch die Publikationen der Industrie-Einkaufsmanager-Indizes der USA für den Mai durch die Institute S&P Global sowie ISM.
In diesen wichtigsten Frühindikatoren für den Industriesektor gehen die Ökonomen nun ebenfalls von Belegen einer drohenden weiteren Wirtschaftsabschwächung in den USA aus, wie die erwarteten Rückgänge im zunächst veröffentlichten S&P-Index von 50,2 auf 48,5 sowie im ISM-Index allerdings wesentlich moderater von 47,1 auf 47,0 verdeutlichen.
Gleichzeitig dürften sich nach den Prognosen der Wirtschaftsexperten gemäß dem entsprechenden ISM-Subindex jedoch auch die bezahlten Einkaufsmanager-Preise im Mai perspektivisch vor allem den Produzentenpreis-Anstiegsdruck weiter mindernd von 53,2 auf 52,0 zurückgebildet haben.
Sollte dieses geballte Paket heutiger hoch relevanter Konjunkturdaten-Veröffentlichungen also die von den Analysten somit insgesamt erwartete Tendenz weiterer US-Konjunkturerlahmungs-Belege beinhalten und gleichzeitig auch noch der Lohnstückkosten-Anstiegsdruck im 1. Quartal niedriger als von den Ökonomen befürchtet ausgefallen sein, wäre aus unserer Sicht somit folgerichtig wohl von einer hoch dynamischen Fortsetzung der bisher freundlichen Kursentwicklungen im Edelmetall-Handel auszugehen.
01.06.2023 - Matthias Reiner
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