
Ist die Party bei Standard Lithium, American Lithium, European Lithium und Co. bald vorbei?
Anzeichen von Katerstimmung
Lithium war in diesem Jahr bisher eines der beherrschenden Themen an den Rohstoffmärkten. Durch die wachsende Bedeutung von E-Autos stieg die Nachfrage in astronomische Höhen und die Preise für das Metall folgten diesem Trend auf dem Fuße. Das führte zu regelrechter Goldgräberstimmung.
Die ist noch immer nicht so richtig vorbei, zumindest an den Aktienmärkten zeigt sich aber so etwas wie Katerstimmung. Ob American Lithium (CA0272592092) oder European Lithium (AU000000EUR7), allerorten gab es jüngst spürbare Korrekturen zu sehen. Den Aufwärtstrend an sich haben die zwar noch nicht in Gefahr gebracht, die Warnsignale nehmen aber zu.
Das liegt zum Einen an Sorgen an den Märkten über steigende Zinsen im kommenden Jahr. Gerade in den USA erwarten Experten, dass die Zeiten der Nullzinsen sich endgültig ihrem Ende nähern. Die EZB will davon bisher noch nichts wissen, sie dürfte dem Beispiel aus den Vereinigten Staaten im Fall der Fälle aber über kurz oder lang folgen.
Daraus ergeben sich für Aktien von Unternehmen in einer frühen Wachstumsphase erhebliche Risiken und auf Lithiumexplorer könnte diese Definition kaum besser passen. Nicht einfacher wird die Lage durch einen kürzlichen heftigen Angriff der Shortseller auf Standard Lithium (CA8536061010). Das setzte auch anderen Titeln aus der Branche sichtlich zu und erschütterte das Vertrauen der Anleger nachhaltig. In der Folge ist der Aufwärtstrend zwar noch nicht zwingend am Ende angelangt, die Euphorie hat aber zweifellos eine ordentliche Delle mitbekommen.
Was soll da schiefgehen?
Man mag die Reaktionen an den Märkten fast für etwas übertrieben halten, angesichts der Tatsache, dass die Lithiumpreise sich unverändert auf Rekordniveau bewegen. Allerdings werden Aktien aus dem Bereich schon länger von nicht zu vernachlässigenden Risiken begleitet und die scheinen jetzt wieder verstärkt in den Fokus zu rücken. Wie etwa die Tatsache, dass viele Explorer bisher noch überhaupt keine Einnahmen erzielen oder die schlicht Frage danach, wie es um die Lithiumpreise in ferner Zukunft bestellt sein wird, wenn die Förderung bei manch einem richtig losgeht. Für blinde Panik ist es defintiv zu früh und die jüngsten Verluste können von den Bullen leicht wieder eingeholt werden. Es gilt allerdings, die Entwicklungen der näheren Zukunft sehr genau im Auge zu behalten. Bisher hat die Stimmung nur einen Dämpfer erhalten; sollten die Sorgen weiter zunehmen, könnte sie aber auch noch endgültig kippen.
24.11.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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